Nach eigenen Angaben hat der Iran den fünf verbliebenen Unterzeichnerstaaten des internationalen Atomabkommens eine letzte Frist gesetzt. Nach Ablauf von 60 Tagen im September soll es keine weitere Verlängerung geben.

Teheran - Der Iran hat den fünf verbliebenen Unterzeichnerstaaten des internationalen Atomabkommens eine nach eigenen Angaben letzte Frist gesetzt, den Vertrag zu retten. Der iranische Außenamtssprecher Abbas Mussawi sagte am Montag, nach Ablauf von 60 Tagen im September werde Teheran keine weiteren Fristen mehr setzen.

 

Der Iran sei zu Verhandlungen mit den europäischen Partnern bereit und hoffe, dass sie „Schritte nach vorne machen“, ihre Verpflichtungen zu erfüllen, sagte Mussawi. Die iranische Wirtschaft leidet unter den von US-Präsident Donald Trump nach dem Rückzug der USA aus dem Abkommen verhängten Sanktionen. Insbesondere die Ölindustrie und der internationale Zahlungsverkehr des Irans werden hart getroffen. Die Lockerung und Aufhebung von Sanktionen war aber die Gegenleistung, die Teheran für die Beschneidung seines Atomprogramms zugesagt wurde.

Atomabkommen 2015 geschlossen

Ein Jahr nach dem amerikanischen Rückzug aus dem Abkommen hatte Teheran im Mai angekündigt, zentrale Punkte des Abkommens nicht mehr einzuhalten, wenn es den Europäern nicht gelingt, die versprochenen wirtschaftlichen Erleichterungen für den Iran zu bewirken. Anfang Juni wurde mitgeteilt, dass im Iran nun wieder mehr als die im Abkommen festgelegten 300 Kilogramm schwach angereichertes Uran gelagert werden. Am Sonntag folgte der nächste Schritt, die Anreicherung von Uran über den Grenzwert von 3,67 Prozent hinaus.

Das Atomabkommen mit Teheran wurde 2015 von den fünf ständigen Mitgliedern des Weltsicherheitsrats und Deutschland geschlossen.