Der EnBW-Chef erwartet im Sommer Stromausfälle wegen der Abschaltung von Atomkraftwerken.

Düsseldorf - EnBW-Chef Hans-Peter Villis erwartet im Sommer Stromausfälle wegen der Abschaltung von Atomkraftwerken. Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden der Energie Baden-Württemberg seien die für die Stabilität der Netze wichtigen Reserveleistungen deutlich reduziert. „Wir fürchten, dass es zu Problemen kommen kann“, sagte Villis dem Magazin „Wirtschaftswoche“. Mit Stromausfällen sei besonders in Süddeutschland zu rechnen.

 

Im Rahmen des Atom-Moratoriums sind bei EnBW derzeit zwei der vier Reaktoren vom Netz. Für einen dritten Reaktor sind Wartungsarbeiten geplant. In Ausnahmesituationen könnte der Energieanbieter darum zeitweise nicht in der Lage sein, die benötigten Strommengen zur Verfügung zu stellen.

„Auch wenn wir noch über Kapazitäten bei alten Kohlekraftwerken verfügen, die wir bei Bedarf mit hohen CO2-Kosten hochfahren“, sagte Villis. „Eine solche Ausnahmesituation in den Netzen würde aber alle Stromerzeuger und alle Netzbetreiber in Deutschland und sogar darüber hinaus herausfordern.“