Wochenlang war Philippsburg II in der Revision, jetzt liefert der Atommeiler wieder Strom. Ob der ältere Bruder vom Netz  bleibt, ist unklar.

Philippsburg - Nach mehrwöchigen Wartungsarbeiten liefert der Atommeiler Philippsburg II wieder Strom. Unter anderem seien zwei der vier Dampferzeuger intensiv geprüft und bei mehreren Pumpen Inspektionen vorgenommen worden, teilte der technische Geschäftsführer des Werkes, Christoph Heil, am Dienstag mit. Damit habe der Energiekonzern EnBW in den vergangenen Jahrzehnten mehr als 600 Millionen Euro in die Modernisierung des Kraftwerkes investiert.

 

Der ältere Nachbarmeiler Philippsburg I steht wegen des Moratoriums der schwarz-gelben Bundesregierung seit knapp drei Monaten still. Das Gesetz, um ihn endgültig vom Netz zu nehmen, ist zurzeit in der Beratung. Rein rechtlich dürfte EnBW das Werk am 17. Juni wieder hochfahren. „Eine Entscheidung darüber ist noch nicht getroffen“, sagte ein Sprecher. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass der Konzern auf diesen Schritt verzichtet. Mit Neckarwestheim I hat er bereits einen seiner vier Meiler stillgelegt.

Die EnBW baut zugleich ihre Kapazitäten in der Windenergie weiter aus. Sie gab am Dienstag den Kauf von drei Windrädern bei Friedberg in Hessen mit einer Leistung von sechs Megawatt bekannt. Partner war erneut die ABO Wind AG, von der EnBW bereits Ende vergangenen Jahres einen Windpark mit 15 Megawatt erwarb. Damit verfügt der Konzern nach eigenen Angaben über Windräder an Land mit einer Gesamtleistung von rund 170 Megawatt.