Die Gemeinde Neckarweistheim denkt darüber nach, weitere juristische Schritte gegen den Atommüll-Transport auf dem Neckar einzuleiten. Erst in den vergangenen Tagen hat sie beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg Beschwerde eingelegt.

Neckarwestheim - Im Streit um Atommüll-Transporte auf dem Neckar erwägt die Gemeinde Neckarwestheim weitere juristische Schritte. „Wir denken darüber nach, mit einem Antrag auf aufschiebende Wirkung den bevorstehenden zweiten Transport vielleicht zu blockieren“, sagte Bürgermeister Jochen Winkler (parteilos) am Dienstag. Die Kommune hat beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg vor wenigen Tagen Beschwerde eingelegt, allerdings hat diese Beschwerde allein noch keine aufschiebende Wirkung.

 

„Wenn dem Antrag nicht stattgegeben würde, wird es schwer“, sagte Winkler. Jeder Beförderung von Castoren-Behältern mit ausgedienten Brennelementen aus Obrigheim nach Neckarwestheim finde gegen den Willen der Gemeinde statt, betonte er. Begleitet von Protesten hatte ein erster Transport von Atommüll aus dem stillgelegten Kraftwerk Obrigheim Ende Juni das Zwischenlager Neckarwestheim erreicht. Den Termin für den zweiten Transport halten die Organisatoren geheim.

Das Anti-Atomkraft-Bündnis Neckar castorfrei rief Energieversorger EnBW auf, die Castoren nicht erneut nachts auf Spezialschiffe in Obrigheim nicht bringen. Solche Aktionen seien riskant, hieß es. Das Bündnis rief für diesen Samstag (22. Juli) zu einer Kundgebung in Lauffen gegen den geplanten zweiten Transport auf dem Neckar auf.