Im havarierten Atomkraftwerk Fukushimasind drei Einsatzkräfte verstrahlt worden. Die Regierung plant die Ausgabe von Wasserflaschen in Tokio.

Tokio - Im havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi sind drei Einsatzkräfte verstrahlt worden. Dies teilte ein Sprecher der Atomsicherheitsbehörde am Donnerstag mit. Die drei Arbeiter seien radioaktiven Elementen ausgesetzt gewesen, als sie Stromkabel verlegt hätten. Zwei der Arbeiter seien in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Insgesamt sind damit seit Beginn der Katastrophe mehr als zwei Dutzend Arbeiter des Kraftwerks verstrahlt worden.

 

Aus Block 3 der Atomanlage trat am Donnerstag kein schwarzer Rauch mehr aus. Am Vortag waren wegen des Rauchs Einsatzkräfte in Sicherheit gebracht worden. Weißer Rauch stieg aber weiterhin in unregelmäßigen Abständen aus zwei weiteren Blöcken auf, wie ein Sprecher der Betreiberfirma Tepco sagte.

Erstmals empfahl Regierungssprecher Yukio Edano den Bewohnern in Windrichtung der Anlage auch unmittelbar außerhalb eines Radius' von 30 Kilometern, sich nicht im Freien aufzuhalten und die Fenster von Gebäuden geschlossen zu halten.

In Tokio plante die Stadtverwaltung am Donnerstag die Ausgabe von 240.000 Flaschen Wasser an Haushalte mit Kleinkindern. Im Leitungswasser der Stadt war erhöhte Strahlung gemessen worden, die den für Säuglinge empfohlenen Grenzwert für radioaktives Jod 131 um mehr als das Doppelte überstieg. Edano rief die Verbraucher auf, den Kauf von abgefülltem Wasser auf das Notwendigste zu beschränken, da es für die Tsunami-Opfer benötigt werde. In den betroffenen Gebieten gebe es keinerlei Trinkwasser. In Tokio begannen Geschäfte, Waren wie Milch, Toilettenpapier, Reis und Wasser zu rationieren.

Inzwischen wurde Radioaktivität neben Milch und Wasser auch in elf Sorten Gemüse gefunden, darunter Brokkoli, Blumenkohl und Rüben. Die USA und Australien haben die Einfuhr von Lebensmitteln aus Japan gestoppt. Hongkong verlangte von Japan, Fleisch, Eier und Meeresfrüchte stärker zu kontrollieren.