Der Koch und Autor Attila Hildmann liebt es offensichtlich, bei seinen Protestzügen gegen die Corona-Auflagen auffälligen Schmuck zu tragen.

Bauen/Wohnen: Tomo Pavlovic (pav)

Stuttgart - Als Fleischesser konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass man in dieser Gesellschaft einen zweifelhaften Ruf genießt. Wer sich zwischendurch ein Leberwurstbrot genehmigt, trage nicht nur die Schuld am baldigen Weltuntergang, sondern sei auch uncool. Das behaupten zumindest prominente Veganer wie der Berliner Attila Hildmann.

 

Alles vegan

Dessen Kochbücher mit veganen Rezepten verkauften sich wie geschnitten Brot vom Biobäcker. Der 39-Jährige war jahrelang Stammgast in Talkshows und Kochsendungen, ein Held auch in den sozialen Medien dank seines Auftretens. Hildmann, das Ernährungsgenie und Selbstvermarktungstalent gibt in der Regel eine perfekte Figur ab, posiert bei Bedarf oben ohne mit Sixpack, trägt ansonsten lässige Streetware-Klamotten, Kapuzenpullover, Sneaker, enge T-Shirts, wahrscheinlich alles vegan.

Baumelnde Steine

Doch spätestens seit seinem Auftritt bei einer der letzten Demonstrationen gegen die Corona-Auflagen ist es aus und vorbei mit Hildmanns Karriere als Posterboy des Veganismus. Hildmann hat sich in einen Wutbürgerkoch verwandelt, der unter Verschwörungstheoretikern großen Anklang findet. Seinen befremdlichen Stilwechsel konnte man bei einer Kundgebung in Berlin auch äußerlich feststellen - und zwar an einer langen Halskette mit einem baumelnden Stein in Türkisblau. Das sah aus wie Schmuck, der nach unwissenschaftlicher Expertise heilen soll, vor wem oder was auch immer. Nur eines ist allerdings sicher: Leute, die Halbedelsteine aus dem Esoterikladen spazieren tragen, um dunkle Gefahren abzuwehren und gleichzeitig das Tragen einer Atemschutzmaske verweigern, sind tendenziell unglaubwürdig und definitiv uncool.