Neun Künstler haben Skulpturen für den Schlossplatz im Hochzeitsparadies entworfen. Drei davon hat eine Fachjury in die engere Auswahl genommen.

Rechberghausen - Liebeslaube, sakrales Gewölbe oder Endlosschleife, die Skulptur von Vanessa Henn lässt der Fantasie frisch verheirateter Ehepaare freien Lauf. Drei Meter hoch könnte sich das Stahlband, das je nach Blickwinkel auch an ein Herz oder zwei Ringe erinnert, einmal neben dem Eingang zum Rathaus in Rechberghausen aufschwingen. Immerhin hat die Künstlerin aus Berlin mit ihrem Entwurf den ersten Rang in einem Kunstwettbewerb für den Schlossplatz belegt, zu dem die Gemeinde eingeladen hatte.

 

Hochzeit, Liebe und Freundschaft

60 000 Euro hat der Gemeinderat für Kunst als i-Tüpfelchen auf dem Schlossplatz zur Verfügung gestellt. Denn schließlich haben die Gemeinde und Investoren mehrere Millionen Euro in die Fertigstellung der neuen Tiefgarage, des Lidl-Markts und der Schlossgalerie gesteckt. Zuletzt wurde der Schlossplatz für rund 500 000 Euro erneuert. Für den Wettbewerb lud die Kommune nun neun Künstler aus ganz Deutschland ein, sich rund um die Themen Hochzeit, Liebe und Freundschaft Gedanken für eine Skulptur zu machen.

Ein Komet steht für die Wünsche

Eine Fachjury besetzt mit Künstlern und Dozenten wie Martin Bruno Schmid, Claudia Dietz, Tilman Osterwold und Claudia Wall hat gemeinsam mit dem Kunstbeirat des Gemeinderats die Werke begutachtet. Gleich zwei Künstler hatten zwei unterschiedlich große Ringe als Motiv gewählt, andere in sich verschlungene Hände oder Stahlschlingen. Einen Komet aus Aluminium mit einem Guckloch hat Burkhard Blümlein aus München ersonnen. Der Komet stehe für die Wünsche, die man sich bekanntlich beim Anblick einer Sternschnuppe machen dürfe. Das Guckloch soll Paaren ermöglichen, sich anzuschauen. Dieser Entwurf der später einmal gut 1,70 Meter hohen und etwa 1,60 Meter breiten Skulptur war der Jury den dritten Platz wert.

Auf Platz zwei platzierte sie die Herzsäule von Mariella Mosler aus Hamburg. Die Säule soll insgesamt etwa drei Meter hoch sein. Die Künstlerin beruft sich dabei auf eine seit Jahrhunderten gültige Symbolkraft der Formensprache. Die Säule soll aus patinierter Bronze bestehen und dem Herzen eine heroische Überhöhung geben.

Die Ehe als Endlosschleife

Am meisten überzeugt hat die Jury jedoch der Entwurf „Zwei und Eins“ von Vannessa Henn aus Berlin. Die Windungen des Stahlbands, die der Skulptur einen spielerischen und dynamischen Charakter geben, bieten auch ein wandelbares Fotomotiv für Verliebte. Nachts, so schlägt die Künstlerin vor, könne die Herzschleife zudem romantisch angestrahlt werden.

In einer seiner nächsten Sitzungen hat der Gemeinderat noch die Qual der Wahl, welches der Werke zur Ausführung kommen soll. Bis zum Herbst könnte das neue Kunstwerk dann bereits den Schlossplatz des Hochzeitsparadieses zieren.