Von April 2023 an sollen rund 24 000 bei der Landeshauptstadt und ihren Unternehmen Beschäftigte kostenlos Bus und Bahn fahren können. Die Subvention soll helfen, neue Mitarbeitende zu gewinnen.

Die Landeshauptstadt wird den Empfängerkreis des von OB Frank Nopper (CDU) am 10. November angekündigten kostenfreien Deutschlandtickets ausweiten. Neben den Mitarbeitenden in der städtischen Kernverwaltung und den Eigenbetrieben (rund 16 000 Köpfe) sollen auch die rund 8000 Beschäftigten im Klinikum Stuttgart den von 28,30 auf 49 Euro erhöhten Zuschuss erhalten. Im Gemeinderat steht die Entscheidung dazu für diesen Donnerstag auf der Tagesordnung, das Linksbündnis will den Beschluss allerdings verschieben. Die Verwaltung habe die Vorlage mit zu wenig Vorlauf an die Bürgervertreter gereicht, eine Debatte in der Fraktion sei nicht mehr möglich, kritisiert Luigi Pantisano.

 

Ringen um Personal

Das Deutschlandticket für 49 Euro für den Nahverkehr als Nachfolger des 9-Euro-Tickets soll es vom 1. April 2023 an geben. Die Stadt will mit 49 Euro Zuschuss ein Null-Euro-Ticket schaffen, Ziel ist die „Gewinnung und Bindung von qualifiziertem Fachpersonal“. Das Einzugsgebiet von Bewerbern könne damit deutlich erweitert werden. Pantisano gibt zu bedenken, dass mit der Subventionierung zum Beispiel im Bereich der Kinderbetreuung, wo seit Jahren ausgebildete Kräfte fehlen, Konkurrenz zu den freien Trägern geschaffen werde. Diese stellen eine erhebliche Zahl von Betreuungsplätzen.

Das neue Angebot sei „ein guter Schritt“, sagt Claudia Häußler, die Vorsitzende des städtischen Personalrats. Wichtig sei, dass der Zuschuss steuerfrei bleibe und auch für die Mitarbeitenden in den städtischen Eigenbetrieben gewährt werde. Diese Forderung wurde aufgenommen.

Klinikum zunächst nicht bedacht

Markus Hekler, Personalratsvorsitzender im Klinikum, hat mit Nopper nach dessen Ankündigung gesprochen und für die Ausweitung auf das Klinikum geworben. Das neue Angebot sei „genial gut, die beste Lösung für den Umweltschutz“, so Hekler. Beim Klinikum entscheidet der Verwaltungsrat über die Ausweitung. Insgesamt rechnet die Stadt für 2023 mit Kosten von 13,7 Millionen Euro für das Null-Euro-Ticket.