Auch Einsatz in Freiburg Steuerschaden in Millionenhöhe - Räume in ganz Europa durchsucht

Eine Bande soll einen Steuerschaden in Millionenhöhe verursacht haben. Die Ermittler werfen den Verdächtigen vor, europaweit ein Korrosions-Schutzmittel als Kraftstoff verkauft zu haben. Bei den Taten spielt Hamburg eine wichtige Rolle.
Hamburg - Sie sollen Korrosions-Schutzmittel als Kraftstoff verkauft haben: Bei Ermittlungen gegen eine Bande wegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche haben Fahnder am Mittwoch Wohn- und Geschäftsräume in zahlreichen europäischen Städten durchsucht. Es gehe um einen möglichen Steuerschaden in Höhe von insgesamt mindestens acht Millionen Euro, teilte das Zollfahndungsamt Hamburg mit. 40 Durchsuchungsbeschlüsse lagen vor.
Nach Hinweisen suchten die Ermittler unter anderem in Räumen in Hamburg, Bremen, Duisburg und Freiburg. Aber es gab auch Aktionen in Polen, Großbritannien, Italien, Spanien und mehreren anderen Ländern. In Polen und Österreich wurden bislang zwei der fünf Verdächtigen festgenommen. Zuvor hatte die „Hamburger Morgenpost“ berichtet.
Rund 70 Beamte im Einsatz
Die Gruppe soll seit 2018 überwiegend aus Polen agiert haben. Zur Tarnung nutzte sie den Angaben zufolge eine Hamburger Firma. Das europäische Vertriebsnetz für Korrosions-Schutzmittel und Lösemittel sei weit verbreitet gewesen. Solche Waren seien an sich steuerfrei, erklärte ein Sprecher. Doch sie hätten in hoher Konzentration Dieselkraftstoff und Benzin enthalten.
Eine dafür fällige Energiesteuer und Umsatzsteuer sei aber nicht gezahlt worden. Die Täter hätten ein Zusatzmittel benutzt, erklärte der Sprecher. 3500 Liter eines solchen sogenannten Additives hätten die Fahnder sichergestellt. Daraus könnten 350 000 Liter Kraftstoff illegal hergestellt werden.
Die Ermittler sind überzeugt: Von 2018 bis Anfang 2021 gelangten bei den Taten insgesamt rund 300 Container am zuständigen Hauptzollamt Hamburg vorbei nach Italien, Großbritannien und Spanien. Auf die Spur der Bande kamen die Ermittler nach Hinweisen von zwei Banken, die die Einzahlung hoher Bargeldsummen meldeten. In Deutschland waren etwa 70 Beamte bei den Durchsuchungen im Einsatz.
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