Der 18-jährige Mittelfeldspieler von Bayer Leverkusen zeigt herausragende Leistungen. Das hat auch der VfB Stuttgart zu spüren bekommen.

Stuttgart/Leverkusen - Sven Mislintat kennt sich ja ganz gut aus mit hochveranlagten Fußballern. Er weiß zu beurteilen, was sie mitbringen, wie weit sie schon sind, wo es hingehen kann. Umso bemerkenswerter ist, was der Sportdirektor des VfB von Florian Wirtz hält. „Er ist bereits jetzt ein absoluter Unterschiedsspieler“, sagte Mislintat über den 18-jährigen Mittelfeldmann von Bayer Leverkusen. „Was er zeigt, ist wirklich beeindruckend.“ Zu beobachten war dies auch am Sonntag in Stuttgart – als Mislintat in der ersten Reihe saß.

 

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Beim 3:1-Sieg der Leverkusener war Wirtz der entscheidende Mann. Nicht nur, weil er das 2:0 von Patrik Schick herausragend vorbereitet und das 3:1 selbst erzielt hatte. Sondern weil er unglaublich präsent, zweikampfstark und frech auftrat. Teenie Wirtz führte sein Team an wie ein alter Hase. Davon waren auch seine erfahreneren Kollegen angetan. „Er ist ein geiler Zocker“, meinte Torwart Lukas Hradecky (31) mit einem breiten Grinsen. „Hut ab – er zeigt die Mentalität, wie man als 18-Jähriger ein Bundesliga-Spiel absolvieren sollte.“ Und Innenverteidiger Jonathan Tah (25) erklärte: „Wie er vorne für die Mannschaft gearbeitet hat, war faszinierend.“

Bundestrainer sitzt auf der Tribüne

Ein Lob erhielt Wirtz auch von seinem Coach – dabei gehört Gerardo Seoane normalerweise nicht zu den Übungsleitern, die gerne Einzelne aus dem Kollektiv herausheben. „Wenn sich ihm eine Chance bietet und er seine Schnelligkeit ausspielen kann, dann trifft er gute Entscheidungen und bleibt trotz seiner jungen Jahre eiskalt“, meinte der Schweizer, „das ist ihm hoch anzurechnen.“ Und natürlich auch Hansi Flick bekannt.

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Der Bundestrainer, unter dem Wirtz zuletzt gegen Liechtenstein debütierte, saß beim Auswärtssieg von Bayer Leverkusen in Stuttgart auf der Tribüne. Für Sven Mislintat ist es keine Frage, dass Wirtz auch in der Nationalmannschaft schon bald eine wichtige Rolle spielen wird. Wann genau? „Eher früher als später“, meinte der VfB-Sportdirektor, „wie gut seine Verfassung ist, beweist er aktuell eindrucksvoll.“