Auf Besuch in Berlin ist momentan der griechische Staatspräsident Pavlopoulos. Er kommt mit viel Lob, aber auch mit Forderungen.

Berlin - Der griechische Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos hat bei seinem Besuch in Berlin den deutschen Beitrag für den Verbleib Griechenlands in der EU und der Eurozone gewürdigt. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern seien „mehr als freundschaftlich“, sagte Pavlopoulos am Montag bei einem Treffen mit Bundespräsident Joachim Gauck.

 

„Für uns ist eine Zukunft nicht denkbar außerhalb Europas und der Eurozone“, sagte der Präsident. Athen werde seinen Pflichten aus dem dritten Hilfsprogramm gegenüber den Geldgebern nachkommen. Er forderte zugleich eine „Schuldenregulierung“ im Rahmen des europäischen ESM-Rettungsfonds, was nicht mit einem Schuldenschnitt gleichzusetzen sei.

Angela Merkel ist „sehr tapfer“

Die Haltung von Kanzlerin Angela Merkel in der Flüchtlingskrise nannte Pavlopoulos „sehr tapfer“. Griechenland werde seine Verpflichtungen in der Flüchtlingspolitik bis zum nächsten EU-Gipfel in vier Wochen erfüllt haben. Notwendig sei aber auch, dass die Türkei ihre Zusagen einhalte. Illegale Arbeitsmigranten müssten in die Türkei zurückgeschickt werden.

Pavlopoulos bekräftigte die griechische Forderung nach Reparationszahlungen für deutsche Verbrechen im Zweiten Weltkrieg und nach Rückzahlung eines Zwangskredits aus der Zeit der deutschen Besatzung. Athen wolle diese Forderungen aber nicht einseitig durchsetzen, sondern „im Rahmen der internationalen Rechtskultur.“