Auf dem Saffrichhof in Weinstadt werden derzeit 25 Eigentumswohnungen zum Kauf angeboten, dabei ist die Wasserversorgung der sechs Gebäude nach dem Jahr 2020 nicht gesichert. Stadt und Eigentümer sind sich uneinig, wer die Erschließungskosten tragen soll.

Weinstadt - Mit dem Slogan „Wohnen mit der Natur“ hat die Maklerfirma Remax Immobilien aus Endersbach vor drei Wochen zu einer ersten offenen Besichtigung auf dem Gelände des Saffrichhofs in Weinstadt oberhalb des Teilorts Beutelsbach eingeladen. Sechs Häuser mit insgesamt 25 Wohnungen werden dort zum Preis von 216 000 Euro aufwärts aktuell zum Kauf angeboten. Eine Sache ist dabei jedoch noch ungeklärt: Wer ist künftig für die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung der sechs Gebäude zuständig, die doch recht abgelegen vom städtischen Versorgungsnetz liegen.

 

Zurzeit kein Anschluss an eine öffentliche Wasserversorgung

Die Stadt Weinstadt teilt auf Anfrage schriftlich mit, dass „der Saffrichhof derzeit an keine öffentliche Wasserversorgung angeschlossen“ sei. Nach einem Vertrag aus dem Jahr 1920 beziehe der Saffrichhof sein Trinkwasser direkt von der Landeswasserversorgung. Diesen Vertrag hat der frühere Eigentümer, der Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) 2015 allerdings zum 16. August 2020 gekündigt. Dann könnte laut Stadtverwaltung die Wasserversorgung grundsätzlich durch die Stadtwerke Weinstadt erfolgen, wenn „die anfallenden Kosten für die Errichtung der notwendigen Wasserversorgungsanlagen durch die Eigentümer übernommen werden“.

Genau daran hat sich jetzt aber ein Streit zwischen den verschiedenen Parteien entzündet. Der neue Eigentümer des Saffrichhofs, die Firma Wertinvest Immobilien GmbH in Schorndorf sieht sich nicht in der Pflicht, die Erschließungskosten für neue Wasserleitungen zu tragen. Geschäftsführer Herbert Güntner stellt fest, dass er den Saffrichhof unter der Maßgabe gekauft habe, dass die Wasserversorgung gesichert sei. Für den Unternehmer Thomas Barth, der das gesamte Schönbühl-Gelände samt Saffrichhof 2014 gekauft und den Saffrichhof in diesem Jahr weiterveräußert hat, ist die Sachlage klar.