Julien Mhondera verpasste schon im Recall die Chance, Deutschlands nächster Superstar zu werden. Doch seine Karriere als Musiker legt der 17-Jährige damit nicht auf Eis.

Leinfelden - Auch dieses Jahr suchte die Jury rund um Dieter Bohlen wieder Deutschlands besten Sänger. Mit von der Partie: Julien Mhondera aus Leinfelden, der die Juroren von „Deutschland sucht den Superstar“ von sich überzeugen wollte.

 

Im Casting schienen seine Chancen auf den Titel noch gut zu sein. Für seinen Auftritt erhielt der 17-Jährige nicht nur von Xavier Naidoo, Pietro Lombardi und Oana Nechiti positives Feedback. Dieter Bohlen verglich ihn mit einem Pferd, das von Natur aus schnell läuft und mit dem man nun testen kann, ob es auch zum Rennpferd taugt. Alle vier Juroren stimmten dafür, Julien in der nächsten Runde wiedersehen zu wollen. „Das war ein mega Gefühl“, beschreibt Julien seinen Gemütszustand nach dem Casting.

Er hat schon früher an Castingshows teilgenommen

Der 17-Jährige ist kein unbeschriebenes Blatt, was Castingshows angeht: Vor drei Jahren nahm er an The Voice Kids teil, bei der die Jury die Sänger nur hört, nicht sieht. Damals drehte sich aber keiner der Juroren für ihn um. Auch deshalb war die Freude über den Erfolg bei DSDS so groß. „Natürlich hat man anfangs gehofft, dass man gewinnt. Da hatte ich hohe Erwartungen“, sagt Julien.

Doch schon im Recall in Sölden sah die Jury wohl kein Potenzial mehr. Der Traum vom Sieg? Geplatzt. Als Grund wurde ihm genannt, dass er noch zu jung sei, sagt Julien. Doch dieses Argument kann er nicht nachvollziehen: „Es gab genug Beispiele, wo die Jüngeren besser als die Älteren waren.“

Trotzdem hält er DSDS für eine wichtige Station auf dem Weg zur Erfüllung seines Traums– nicht nur, weil er dort Erfahrungen vor der Kamera sammeln und Kontakte knüpfen konnte: „Mir ging es nicht darum, zu gewinnen. Beide Shows waren dafür da, dass die Leute mich kennenlernen.“

Ein Job sei wichtig, sagt er

Denn mit seinem Ausscheiden aus der Show legte er den Traum vom Durchbruch nicht beiseite. Zwar musste er erst mal hinter das Schulpult am Wirtschaftsgymnasium zurückkehren. Doch inzwischen arbeitet er wieder jeden Tag an seiner Musik, hat sich sogar ein kleines Studio zuhause eingerichtet. Dabei unterstützen ihn seine beiden Onkel, die in der Musikbranche tätig sind. Gemeinsam feilen sie an seiner Karriere: „Wenn wir denken, dass ein Song ein Hit wird, bringen wir ihn raus“, sagt Julien. Um sich seiner Passion widmen zu können, hat er im Februar sogar die Schule hinter sich gelassen.

Doch er ist realistisch genug, um nicht alles auf eine Karte zu setzen. Ab September wird er deshalb eine Ausbildung als Bankkaufmann beginnen. „Die Arbeit ist wichtig, weil man nie weiß, wie es mit der Musik weitergeht“, sagt er. Und nur, weil er dann arbeitet, heißt das noch lange nicht, dass er keine Zeit mehr für die Musik hat: „Man braucht immer einen Ausgleich. Und die Musik ist nichts, was mich runterzieht, sondern etwas, was mich erfüllt. Das kann ich gut nach der Arbeit noch machen“, sagt der 17-Jährige. Doch bis seine Ausbildung im Herbst beginnt, will Julien noch mal Vollgas geben: „In den paar Monaten werden wir versuchen, so viel wie möglich zu produzieren und einen Hit rauszubringen. Ich weiß, dass ich noch ein Rennpferd werden kann.“