Einzelhändlerin Marina Frickel engagiert sich bei den Cannstatter Netzwerkerinnen und liebt am Stadtbezirk die zahlreichen Parks, das Mineralwasservorkommen und die Vielfalt. Ein Dorn im Auge ist ihr allerdings der Zustand von Bahnhof und Wilhelmsplatz.

Bad Cannstatt - Was wäre Bad Cannstatt ohne seine Bewohner? In einer Serie stellen wir Cannstatter Persönlichkeiten vor, sprechen mit ihnen über Privates, aber auch über Aktuelles aus dem Stadtbezirk.

 
Frau Frickel, was darf es für Sie sein, Wein oder Wasser?
Am liebsten beides. Wein ist ein tolles Produkt. Besonders gerne trinke ich Riesling aus dem Cannstatter Zuckerle. Aber immer mit genügend Wasser dazu.
Wenn Sie bei einem Gläschen in Ihren Kalender schauen, was steht kommende Woche an?
Zurzeit kommt die Frühjahrskollektion an, wird ausgepackt und im Laden arrangiert. Das ist jede Menge Arbeit, die aber auch viel Freude macht. Außerdem treffe ich die letzten Vorbereitungen für das Foto-Shooting, das am 27. Februar und den beiden folgenden Samstagen stattfindet. Dabei werden Kundinnen in meiner Boutique eingekleidet, von einer Visagistin geschminkt und professionell fotografiert. Bis zur Modenschau am 10. April kann online über das schönste Outfit abgestimmt werden. Die drei Bestplatzierten werden bei der Modenschau bekannt gegeben und gewinnen einen Einkaufsgutschein.
Was sind denn die modischen Trends fürs kommende Frühjahr?
Die warme Jahreszeit wird zart und weiblich mit vielen Pastelltönen. Glücklicherweise gibt es aber kein Modediktat mehr, sodass man immer seine Lieblingsfarben und seinen eigenen Stil tragen kann.
Seit wann arbeiten Sie in Bad Cannstatt und wie kam es dazu?
Das ist eine lustige Geschichte. Ich hatte früher einen internationalen Modevertrieb nach Russland. Das war sehr stressig und irgendwann wollte ich etwas kürzer treten. Bei einem Spaziergang durch Bad Cannstatt sah ich das Haus, in dem sich heute meine Boutique befindet und wusste: Wenn ich in den Einzelhandel einsteige, dann in diesem Haus. Ich liebe dieses barocke Gebäude. 2011 bekam ich durch Zufall die Möglichkeit, in das Objekt einzuziehen und habe nicht gezögert: Nach vier Monaten Renovierung habe ich meinen Laden eröffnet.
Was gefällt Ihnen an Bad Cannstatt?
Ich liebe die Vielfalt. Bad Cannstatt hat das Flair einer Weltstadt mit seiner Lage am Fluss, der Wilhelma und dem Mineralwasservorkommen, das viel zu wenig bekannt ist. Dazu gibt es mit dem Kurpark und dem Rosensteinpark viel Grün. Nicht zuletzt mag ich auch die Architektur mit den zahlreichen Fachwerkhäusern.
Und was gefällt Ihnen weniger?
Wie in jeder großen Stadt gibt es leider viel Müll, der achtlos weggeworfen wird. Ich muss jeden Tag vor meinem Laden Pizzakartons und leere Flaschen aufsammeln. Schade ist außerdem, dass ausgerechnet Bahnhof und Wilhelmsplatz, wo die meisten Menschen ankommen, so gar nicht dazu einladen, Bad Cannstatt zu entdecken.
Und wo trinken Sie Ihren Riesling am liebsten?
Ich kenne und mag fast alle Cannstatter Lokale. Es gibt ein tolles Angebot, das von gutbürgerlicher Küche bis zu internationaler Küche reicht.
Die Fragen stellte Annina Baur.
Vorschläge:
Mit wem würden Sie sich gerne einmal „Auf ein Zuckerle“ treffen? Schlagen Sie uns Menschen aus dem Bezirk per E-Mail an cannstatt@stz.zgs.de vor.