Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen durchbricht ein unter Drogen stehender Mann ein Tor zum Flughafen Hannover und fährt mit dem Auto über das Rollfeld. Wie kam es zu der Irrfahrt?

Hannover - Der nach einer spektakulären Autofahrt über das Rollfeld des Flughafens Hannover in Untersuchungshaft sitzende Mann schweigt weiter zu seinem Motiv. Das teilte die Polizei in der niedersächsischen Landeshauptstadt am Montag mit.

 

Am Samstag hatte der unter Drogen stehende 21-Jährige ein verschlossenes Tor aufgebrochen und war mit seinem Auto auf das Flughafengelände gefahren. Dort stoppte der unbewaffnete Mann schließlich unter einem stehenden Flugzeug und wurde von der Polizei überwältigt. Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund ergaben sich nicht. Der Flugverkehr musste für viereinhalb Stunden unterbrochen werden.

Zur Tatzeit unter Drogeneinfluss

Nach den Ermittlungen handelt es sich bei dem Fahrer um einen Polen ohne deutschen Wohnsitz. Er soll zur Tatzeit unter Drogeneinfluss gestanden haben - ein Test reagierte positiv auf Kokain und Amphetamine. Bei seiner Festnahme leistete der Mann Widerstand. Ermittelt wird wegen gefährlichen Eingriffs in den Flugverkehr und Widerstandes gegen Polizeibeamte.

Wie es dem Mann gelingen konnte, das verschlossene Zufahrtstor zu dem Flughafengelände zu öffnen, wird weiterhin untersucht. Ob und welche Konsequenzen für das Sicherheitskonzept gezogen werden, prüft nun der Flughafen Hannover. Die Bundespolizei hatte sich nach dem Vorfall zufrieden mit den ergriffenen Sicherheitsmechanismen gezeigt. Die Einsatzkräfte seien sofort eingeschritten. Dass eine Person auf das Vorfeld gelange, sei niemals komplett auszuschließen.

Der Flughafen Hannover zählte nach Angaben des Flughafenverbandes ADV von Januar bis November knapp sechs Millionen Passagiere und gehört damit zu den zehn größten Airports in Deutschland.