Verbände und Organisationen sehen die drohende Aufblähung des Parlaments höchst kritisch. Ein Forscher erwartet auf Basis der aktuellen Umfragewerte bis zu 209 Sitze.
Verbände und Organisationen der Wirtschaft in Baden-Württemberg warnen vor einer drastischen Vergrößerung des Landtags als Folge des neuen Wahlrechts. Bei einer Umfrage unserer Zeitung zeigten sie sich einhellig besorgt über die Aussicht, dass das Parlament statt der Sollgröße von 120 Abgeordneten nach der Wahl 2026 bis zu 200 oder sogar mehr Sitze zählen könnte. Der Verband Unternehmer Baden-Württemberg (UBW) erklärte, man halte einen solchen Aufwuchs und die damit verbundenen erheblichen Mehrkosten „nicht nur in fiskalisch herausfordernden Zeiten für nicht vermittelbar“. Das derzeit 154 Abgeordnete zählende Parlament sei in seiner aktuellen Sollgröße hinreichend effizient. „Ein XXL-Landtag führt nicht zu einer Stärkung der demokratischen Teilhabe und Vertretung.“ Eine Überprüfung des Wahlrechts hielte der Verband für sinnvoll, bezweifelt aber, ob dies noch rechtzeitig vor der Wahl gelingen könne: es gelte, ein „chaotisches Hin und Her“ zu vermeiden.