In Bayern sollen millionenfach Bäume gepflanzt werden. In Baden-Württemberg werden zunächst die Klimaschäden analysiert. Doch auch im Ländle ist das Aufforsten ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.

Stuttgart - Wälder aufzuforsten ist ein wichtigster Bestandteil des Klimaschutzes in Baden-Württemberg. Doch gibt man sich hierzulande in Bezug auf groß angelegte Baumpflanzungen vorsichtiger als im benachbarten Bayern. Der bayrische Ministerpräsident Markus Söder hat gerade angekündigt, im Freistaat eine Million Bäume im Jahr zusätzlich pflanzen zu lassen.

 

In Baden-Württemberg richtet man das Augenmerk zunächst auf die großen klimabedingten Waldschäden. Peter Hauk, der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum, macht sich derzeit ein Bild von der Lage und will anschließend einen Notfallplan vorlegen. Am Dienstag hob er die zentrale Bedeutung des Waldes für den Klimaschutz hervor: Der Wald speichere Kohlendioxid in großem Umfang. Deshalb seien finanzielle Anreize für Waldbesitzer nicht abwegig.

Baden-Württemberg setzt auf naturnahe Waldwirtschaft

Von einer Initiative nach bayrischem Vorbild ist derzeit allerdings keine Rede. Einerseits habe Bayern ohnehin mehr Waldfläche. Andererseits setze man in Baden-Württemberg größtenteils auf naturnahe Waldwirtschaft, betonte ein Ministeriumssprecher. Das bedeute, dass Aufforstungen in erster Linie dann vorgesehen sind, wenn Bäume ausfallen oder wenn die Artenzusammensetzung verändert wird. Aktuell ist der Aufbau von klimastabilen Mischwäldern in der Diskussion.

Offensiver äußert sich der Landtagsabgeordnete Paul Nemeth, klimaschutzpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Wir unterstützen das sehr, was die Bayern tun, und halten das für sinnvoll.“ Die Aufforstung der Wälder sei Teil des umfassenden Klimaschutzkonzeptes, das die Landesregierung bis zum Herbst auf den Weg bringen will. Da viele Wälder im Land Gemeindewälder seien, werde derzeit auch an einem Papier für die Kommunen gearbeitet, das Vorschläge zur Neupflanzung vom Bäumen enthalte. Um die Bedeutung dieser Maßnahmen zu betonen, verwies Nemeth auf eine Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Diese besagt, dass unter den Klimaschutzmaßnahmen die Aufforstung am effektivsten sei.