Jetzt wird es ernst rund um die Fastnacht im Südwesten: Innenminister Thomas Strobl will mit den Narrenzünften über die zunehmenden Auflagen bei den Veranstaltungen sprechen. Er äußerte Verständnis für die Sorgen der Ehrenamtlichen.

Stuttgart - Nach Klagen über zunehmende Auflagen bei Fastnachts-Veranstaltungen hat sich Innenminister Thomas Strobl offen für ein Gespräch mit den Narrenzünften gezeigt. „Ich bin dafür, dass sich alle Beteiligten zusammensetzen, um das Thema gemeinsam zu besprechen“, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch. „Das alte Fastnachts-Motto „Jedem zur Freud und niemand zum Leid“ ist für diesen breiten Dialog doch ein gutes Leitmotiv.“ Zuvor hatte die „Schwäbische Zeitung“ (Mittwoch) berichtet.

 

Er könne vieles von dem, was die ehrenamtlich Aktiven sagen, nachvollziehen, sagte Strobl. „Wir als Landesregierung wollen die Ehrenamtlichen, die das Brauchtum pflegen, so gut unterstützen wie möglich.“ Wichtig sei, dass die Menschen die Veranstaltung mit einem guten, sicheren Gefühl besuchen könnten. „Das ist eine Verantwortung der Veranstalter vor Ort. Freilich wird auch die Landesregierung das Nötige tun, das geht das Innenministerium etwas an, aber auch das Verkehrsministerium.“

Brauchtum in Gefahr?

Der VSAN hatte darüber geklagt, dass die Auflagenfülle bei Veranstaltungen deutlich zu genommen habe. „Wenn es so weitergeht, müssen wir befürchten, dass beim Brauchtum vieles stirbt“, sagte der VSAN-Präsident Roland Wehrle. Der Verband hatte unter anderem um ein Gespräch mit dem Innenminister gebeten, um Kompromisse zu finden - „zwischen einem notwendigen Sicherheitsbedürfnis, aber auch einer gewissen Freiheit, um die Fastnacht auch Fastnacht sein zu lassen.“

Bund, Land und Kommunen müssten sich stärker in der Pflicht sehen, dass die Fastnacht als immaterielles Kulturerbe der Unesco gelebt werden könne, sagte Wehrle. „Da müssen wir vernünftige Lösungen finden.“ Denkbar seien finanzielle Zuschüsse für Veranstaltungen.