Eine Schotterwerk-Firma will ihren Steinbruch im Marbacher Ortsteil Rielingshausen um 11,4 Hektar erweitern. Dagegen protestieren Anwohner – und formieren sich in einer Bürgerinitiative.

Marbach - Die Emotionen schlagen hoch: Weil die Firma Klöpfer ihren Steinbruch bei Rielingshausen um ein 11,4 Hektar großes Areal erweitern und 8,1 Millionen Tonnen Gestein abbauen will, herrscht große Aufregung in dem Marbacher Stadtteil. Bei einer Versammlung in der Gemeindehalle bekundeten rund 300 Bürger ihren Unmut, diesen Donnerstag will sich eine Bürgerinitiative gründen.

 

Die Firma Klöpfer ist in dem Ortsteil seit 1963 mit einem Schotterwerk präsent und sponsert die örtlichen Handballer. Sie hat die zusätzlichen Flächen in dem Muschelkalk-Steinbruch beantragt, der Regionalverband muss dazu planerisch grünes Licht geben. „Wir müssen wissen, dass der Betrieb eine Zukunftsoption hat“, erklärt Benjamin Hoffmann, der technische Leiter bei dem mittelständischen Unternehmen. Nur mit der Zusatzfläche wolle man in das Werk investieren.

Bürger befürchten Risse in ihren Häusern

Doch die Anwohner befürchten bis zu 120 Lastwagenladungen Schotter pro Tag, zudem sorgen sie sich um Staub, Lärm und Risse in ihren Gebäuden durch die nötigen Sprengungen. „Was haben wir Rielingshäuser davon außer Nachteile“, fragte eine Anwohnerin in der Versammlung. Stefan Hess, einer der Aktiven für die Bürgerinitiative, kritisiert, dass die Erweiterungsfläche zu nah an Wohnhäusern liege. Die Firma Klöpfer habe bereits eine Erweiterungsfläche genehmigt bekommen – nun sei es genug. Hess: „Wir wollen eine Erhaltung der Lebensqualität.“

Der Regionalverband und die kommunalen Gremien sind in einer Zwickmühle. Der Technische Regionaldirektor Thomas Kiwitt sagte bei der Versammlung: „Es hat keinen Sinn, solches Baumaterial quer durch die ganze Republik in die Region zu transportieren.“ Der Ortschaftsrat berät am 20. November in einer Sondersitzung. Die meisten Räte halten sich noch bedeckt oder sind unentschieden.