Der Altkanzler tritt als Aufseher beim Tunnelpionier Herrenknecht ab – und der Firmenchef plaudert über den Druck der Amerikaner, seine Sicht des Krieges und eine Friedensmission mit Angela Merkel.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Auf seinen Vize-Aufsichtsratsvorsitzenden war Martin Herrenknecht (79) immer besonders stolz. Als „Freund“ bezeichnet der Tunnelbohrtechnik-Unternehmer aus Schwanau bei Lahr den Altkanzler Gerhard Schröder (77), der seit Ende 2016 in dem Kontrollgremium saß. Doch mit Beginn des Ukraine-Krieges wurde der Genosse für den CDU-Mann zur Last. Kritische Fragen prasselten auf die Firma ein. Eigne sich der Putin-Freund Schröder noch als Aufseher? Wollten der Vorsitzende und der weitere Stellvertreter, Ex-LBBW-Chef Hans-Jörg Vetter und Ex-EU-Kommissar Günther Oettinger, noch mit ihm zusammenarbeiten?