Das SSB-Vorstandsmitglied Sabine Groner-Weber wird bestraft. Sie soll versucht haben, den Betriebsrat zu begünstigen. Auch eine sofortige Trennung wäre laut einem Rechtsgutachten möglich gewesen.

Stuttgart - Der Aufsichtsrat der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) AG hat in einer kurzfristig anberaumten Präsenzsitzung am Mittwoch gegen die Arbeitsdirektorin Sabine Groner Weber (Jahresgehalt 2019: 286 000 Euro) eine – für Führungskräfte eher unübliche – Abmahnung ausgesprochen. Der als Gutachter zugeschaltete Arbeitsrechtler Stefan Nägele hat nach Informationen unserer Zeitung wegen eines Verstosses gegen das Betriebsverfassungsgesetz, das die Begünstigung von Betriebsräten untersagt, eine fristlose Kündigung für möglich erachtet. Dafür gab es im Gremium keine Mehrheit. Die Stadt war wie die SSB zu keiner Stellungnahme bereit.