In einem Herzschlagfinale hat der 1. Göppinger SV noch die Oberliga-Vizemeisterschaft errungen und nimmt an den Aufstiegsspielen zur Fußball-Regionalliga teil. Wie sieht Trainer Gianni Coveli die Chancen?

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Was war das für eine Spannung im Stadion an der Hohenstaufenstraße nach einem einseitigen Fußballspiel: Das Heimspiel des Fußball-Oberligisten 1. Göppinger SV gegen den FSV Hollenbach (7:0) war zu Ende, aufgeregt warteten Spieler, Trainerteam und Fans auf den Endstand der Partie der SG Sonnenhof Großaspach beim FC Holzhausen. Als die Nachricht vom 1:1 die Runde machte und klar war, dass der GSV an der SG Sonnenhof von Platz drei auf Platz zwei vorbeiziehen würde, kannte der Jubel keine Grenzen. „Wahnsinn, dass wir nach unserem Umbruch vor der Saison am letzten Spieltag noch die Aufstiegsrunde erreichen, einfach sensationell“, sagte Trainer Gianni Coveli.

 

Der ehemalige Kickers-Profi wird sich am kommenden Mittwoch ins Auto setzen und das erste Aufstiegsspiel (Anpfiff 19 Uhr) zwischen Hessen-Vizemeister Türk Gücu Friedberg und dem SV Gonsenheim, Zweiter der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, unter die Lupe nehmen. Covelis Team steigt dann am 8. Juni (14 Uhr) ins Geschehen ein. Die entscheidende Partie findet am 11. Juni (19 Uhr) statt.

Coveli hätte bei seiner Spielbeobachtung am Mittwoch nichts gegen einen Sieg der Friedberger einzuwenden, denn in diesem Fall hätte der GSV, nach dem Auswärtsspiel in Gonsenheim , im letzten und entscheidenden Spiel Türk Gücü daheim zu Gast. Andernfalls würde am 8. Juni Friedberg nach Göppingen kommen, ehe am 11. Juni die letzte Hürde in Gonsenheim anstehen würde.

Oberliga-Aufstieg 2016

Coveli sieht den Ausgang der Aufstiegsrunde als völlig offen an, lässt an den Ambitionen seines Teams aber keinen Zweifel: „Wir haben die Möglichkeit, unseren großen Traum zu realisieren. Wir sind zuversichtlich und hoch motiviert, gehen es aber völlig entspannt an.“ Der 53-Jährige ist bereits seit zehn Jahren Coach beim 1. GSV und führte den Club 2016 in die Oberliga.

Für die neue Saison hat er ligaunabhängig bereits Mittelfeldspieler Leon Braun von Verbandsliga-Meister SV Fellbach verpflichtet, Innenverteidiger David Trivunic kommt von Oberligist FC Nöttingen, dessen Teamkollege Oguzhan Kececi soll folgen. Sie alle haben eine Vergangenheit bei den Stuttgarter Kickers, genauso wie Tyron Profis, Mo Baroudi und Mijo Tunjic aus dem aktuellen Göppinger Kader. Noch nicht endgültig geklärt ist, ob Routinier Tunjic (36) bleiben wird. Coveli: „Ich würde mich freuen, wenn er noch ein Jahr dran hängen würde.“

Nicht zu halten waren zwei Stammspieler: Linksverteidiger Frederik Schumann (21) wechselt zu Drittligist VfB Stuttgart II, Kapitän Domenic Brück (35) wird Spielertrainer beim Bezirksligisten TSV Köngen. Dass sie sich mit dem Regionalliga-Aufstieg verabschieden wollen, versteht sich von selbst.

Klappt es, würde sich auch der SSV Reutlingen freuen. Der ehemalige Zweitligist bleibt nur dann in der Oberliga, wenn dem GSV der Sprung nach oben gelingt.

Aufstiegsrunde

Modus
Der 1. Göppinger SV spielt in einer Aufstiegsrunde mit den Tabellenzweiten der Oberliga Hessen (Türk Gücü Friedberg) und der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar (SV Gonsenheim) einen weiteren Aufsteiger in die Regionalliga Südwest aus. Los geht es am Mittwoch, 5. Juni (19 Uhr), mit dem Duell Türk Gücü Friedberg – SV Gonsenheim. Gewinnt Friedberg nicht, geht es wie folgt weiter: Göppingen – Friedberg (Samstag, 8. Juni, 14 Uhr) und Gonsenheim – Göppingen (Dienstag, 11. Juni, 19 Uhr). Gewinnt Friedberg das erste Spiel, lauten die folgenden Paarungen: Gonsenheim – Göppingen (Samstag, 8. Juni, 14 Uhr), Göppingen – Friedberg (Dienstag, 11. Juni, 19 Uhr). Nach dem letzten Spiel wird eine Tabelle erstellt. Nur der Erstplatzierte steigt auf.

Modus (II)
Bei Punktgleichheit am Ende der Aufstiegsrunde gelten folgende Kriterien: Tordifferenz, Anzahl erzielter Treffer, direkter Vergleich und nachrangig Anzahl der erzielten Auswärtsstore. Würden die beiden Kontrahenten von Spiel 3 in allen Kategorien identische Werte aufweisen, könnte in diesem Fall die Entscheidung in Verlängerung oder Elfmeterschießen fallen. Wenn der in Spiel 3 nicht beteiligte Verein mit einem anderen Kontrahenten komplett gleich wäre (zum Beispiel, wenn alle drei Spiele 1:1 enden), müsste das Los entscheiden. (jüf)