Der 1. Göppinger SV hat es geschafft: Die Mannschaft von Trainer Gianni Coveli steigt nach dem 4:2 beim SV Gonsenheim in die Regionalliga auf – und freut sich vor allem auf Duelle mit den Stuttgarter Kickers und Kickers Offenbach.
Als es geschafft war, gab es kein Halten mehr: Überschwänglich feierten Spieler, Trainerteam und die 400 mitgereisten Fans des 1. Göppinger SV den Aufstieg in die Fußball-Regionalliga. Nach dem 2:0 am vergangenen Samstag vor 2700 Zuschauern gegen Türk Gücü Friedberg siegte der Vize-Meister der Oberliga Baden-Württemberg in der Aufstiegsrunde beim SV Gonsenheim mit 4:2. Die Tore für die Mannschaft von Trainer Gianni Coveli auf der Bezirkssportanlage Mainz-Mombach erzielten vor 1736 Zuschauern Noah Lulic (35. und 45. Minute) und Luca Piljek (79. und 95. Minute). Zwischenzeitlich mussten die Göppinger allerdings zittern – Gonsenheim konnte den 0:2-Rückstand durch Tore von Jan Vogel (49. Minute) und Abdellatif El Mahaoui (73. Minute) egalisieren. Doch Piljek machte mit seinem späten Doppelpack die Hoffnungen der Gastgeber zunichte. Mitfreuen tut sich der SSV Reutlingen. Dem Club von der Kreuzeiche bleibt durch den Göppinger Aufstieg der Abstieg in die Verbandsliga erspart.
„Wir haben uns einen Traum erfüllt, ich bin wahnsinnig stolz auf das Team“, sagte Coveli in einer ersten Reaktion. Der ehemalige Profi der Stuttgarter Kickers gilt als Vater des Erfolgs. 2014 war der 53-Jährige als Trainer unterm Hohenstaufen eingestiegen und führte den GSV 2016 in die Oberliga. Zuvor war der Traditionsclub von 1994 bis 1997 und von 1999 bis 2007 sogar in die Bezirksliga abgestürzt. 1970/71 gehörten die Rot-Schwarzen für ein Jahr der Regionalliga Süd an, der damals zweithöchsten Spielklasse in Deutschland. 1978 zählte der Verein zu den Gründungsmitgliedern der seinerzeit drittklassigen Oberliga.
Nun freut sich der Sportverein vor allem auf die Duelle gegen ehemalige Bundesligisten wie Kickers Offenbach oder die Stuttgarter Kickers. Zu den Blauen hat nicht nur Coach Coveli einen Bezug, sondern auch die Spieler Mijo Tunjic, Tyron Profis, Mo Baroudi und Noah Lulic, die alle schon den Dress der Blauen trugen. Mit Leon Braun (SV Fellbach) und Oguzhan Kececi (FC Nöttingen) kommen in der neuen Saison weitere hinzu. Weh tun die Abgänge von Kapitän Domenic Brück (Spielertrainer TSV Köngen) und Linksverteidiger Frederik Schumann (VfB Stuttgart II).
In allen Bereichen gilt es für den GSV nach dem nun feststehenden Sprung in die vierte Liga noch Hausaufgaben zu machen. Auch in infrastruktureller Hinsicht. Als Ausweichstadion für mögliche Hochsicherheitsspiele hat sich der Verein mit der Stadt Aalen auf die Centus-Arena geeinigt. Ob überhaupt und gegebenenfalls wie viele Heimspiele auf der Ostalb ausgetragen werden müssten, steht noch nicht fest und liegt letztendlich an der Einschätzung der Polizei.
Aufstellung 1. GSV
Layer – Schramm, Milesic, Steinbrenner, Schumann – Schraml (73. Cerimi), Brück, Freiwald (86. Hirth) – Baroudi (73. Piljek), Profis (58. Ziesche), Lulic (58. Wolff).