Wie ein Negligé legt sich die transparente Außenhülle um den Rottweiler Aufzugstestturm. Vom Valentinstag an soll das Gebäude nun auch angestrahlt werden. Im Internet kann man live dabei sein.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Rottweil - Knapp anderthalb Jahre nach seiner Eröffnung für den Besucherverkehr wird am Rottweiler Aufzugs-Testturm jetzt auch das Licht angeknipst. Ein Liebespaar, das sich im vergangenen Jahr auf der 220 Meter hohen Besucherplattform das Jawort gegeben habe, werde am 14. Februar, dem Valentinstag, pünktlich zum Sonnenuntergang um 17.44 Uhr den entsprechenden Schalter umlegen, teilte Thyssen-Krupp Elevator mit. Auf Facebook werde die Beleuchtungspremiere übertragen.

 

„Auf keinen Fall bunt“

Insgesamt 44 Strahler sollen die Außenhaut des insgesamt 246 Meter hohen Testturms illuminieren. Die textile Hülle aus 17 000 Quadratmetern Glasgewebefaser war von Industriekletterer im Rund-um-die-Uhr-Schichtdienst schraubenförmig um den Betonkoloss gelegt worden. Die nächtliche Beleuchtung des Turms war dabei von Anfang an Teil des Gestaltungskonzepts gewesen. „So zart und geradezu immateriell wie die Hülle aus Stoff sollte auch die Beleuchtung sein“, erklärte der Turmarchitekt Werner Sobek. „Elegant, unaufdringlich und federleicht. Auf keinen Fall bunt und aufregend“, sagte der Stuttgarter Professor.

Die Turmlichter sollen in Zukunft jede Nacht eingeschaltet werden. Für einige Wochen im Jahr sei allerdings eine Ausnahme notwendig, um Zugvögel nicht zu irritieren, hieß es. Zudem würden die Strahler in der Nacht zwischen 1 und 5 Uhr ausgestellt. Damit solle Mensch und Tier in der Umgebung ein ungestörter Schlaf ermöglicht werden.

Aufzüge für die Metropolen

Seit der Eröffnung im Oktober 2017 wurden laut Thyssen-Krupp 256 000 Menschen auf Deutschlands höchster Besucherplattform gezählt. In dem Turm testet das Unternehmen seine Hochgeschwindigkeitsaufzüge für die Metropolen der Welt, darunter auch den Multi, den weltweit ersten seillosen Aufzug für Riesen-Hochhäuser.