Helbig und Auffarth bestätigen, dass viele Patienten mit Multifokallinsen ohne zusätzliche Brille auskommen. Doch wirklich optimal sehe man damit trotzdem nicht, sagt Helbig. „Deshalb ist es ganz wichtig, dass mit dem Patienten vorab besprochen wird, was ihn erwartet.“ Zudem müssen Ärzte klar zwischen der Klientel mit Alterssichtigkeit und jener zumeist alter Patienten mit Grauem Star unterscheiden. „Während alterssichtige Menschen zumeist bis zuletzt ein gutes Sehvermögen hatten, sehen alte Menschen mit Grauem Star die Welt schon länger durch ein Milchglasfester“, gibt Auffarth zu Bedenken. Die beiden Gruppen haben ganz unterschiedliche Erwartungen. „Alterssichtige Menschen müssen eine starke Motivation haben, ohne Brille in der Nähe und Ferne scharf zu sehen. Ansonsten werden sie die Nebenwirkungen von Multifokallinsen nicht tolerieren“, sagt Auffarth. „Wir fragen deshalb immer: ‚Hassen Sie Ihre Brille?‘“

 

Nebenwirkungen? In den vergangenen Jahren wurden zwar Fortschritte gemacht. Multifokallinsen sind heute zum Beispiel faltbar und können durch kleinere Schnitte implantiert werden. Aber alle Multifokallinsen verursachen bisher das Problem, dass die Verteilung des einfallenden Lichtes auf mehrere Brennpunkte zu einer gewissen Einbuße an Kontrastsehen führt. Folglich ist das Bild in jedem Brennpunkt nicht ganz so scharf wie das Bild bei der Monofokallinse in einem einzigen Brennpunkt, und die Sehqualität ist geringer. Das macht dem Patienten mit Grauem Star in der Regel weniger aus als dem Alterssichtigen, der eine scharfe Sicht gewohnt ist.

Nachts Auto zu fahren kann schwierig werden

Durch den herabgesetzten Bildkontrast werden zudem je nach Linse in der Dämmerung oftmals Lichthöfe, auch Halos genannt, um Lichtquellen herum wahrgenommen. Blendungseffekte und Lichtreflexe sowie schlechteres Dämmerungssehen erschweren deshalb mitunter nächtliches Autofahren. Wer dagegen einen Grauen Star hat, hat dadurch bereits schon seit geraumer Zeit eine erhöhte Blendempfindlichkeit erdulden müssen.

Sowohl bei Monofokallinsen wie auch bei Multifokallinsen ist es wichtig, dass die einzusetzende Linse vorab genau berechnet wird. „Die Berechnung der Linsen muss auf 0,5 Dioptrien oder noch weniger passen. Wenn noch ein Feintuning durch einen Lasereingriff nötig ist, dann kann das für den Patienten richtig teuer werden“, sagt Helbig. Wer sich in früherer Zeit einer Laserbehandlung zwecks Korrektur einer Fehlsichtigkeit am Auge unterzogen hat, muss eine geringere Genauigkeit bei der Linsenberechnung in Kauf nehmen. Das sollte man vorab wissen.

Der Opthalmologe Gerd Auffarth, Leiter der Universitätsaugenklinik in Heidelberg, bemängelt zudem, dass „durch die Werbung, was den Eingriff anbelangt, gerade bei Alterssichtigkeit eine Problemlosigkeit suggeriert wird, die der Kompliziertheit der Operation völlig entgegenläuft“. Die Operationstechnik muss nämlich optimal sein, damit die Linse wirklich zentriert im Auge sitzt. „Das Geheimnis guter Ergebnisse vor allem beim alterssichtigen Klientel ist nicht die Art der Linse, sondern die sorgfältige Patientenselektion durch den Augenarzt und die sorgfältige Operation“, sagt Auffarth. Die Situation des Patienten – dazu gehören neben eventuellen Netzhauterkrankungen auch Beruf und Hobbys – muss abgeklärt werden. Multifokallinsen sollen ja die Brille überflüssig machen.

Auch über die Nebenwirkungen muss geredet werden

Helbig und Auffarth bestätigen, dass viele Patienten mit Multifokallinsen ohne zusätzliche Brille auskommen. Doch wirklich optimal sehe man damit trotzdem nicht, sagt Helbig. „Deshalb ist es ganz wichtig, dass mit dem Patienten vorab besprochen wird, was ihn erwartet.“ Zudem müssen Ärzte klar zwischen der Klientel mit Alterssichtigkeit und jener zumeist alter Patienten mit Grauem Star unterscheiden. „Während alterssichtige Menschen zumeist bis zuletzt ein gutes Sehvermögen hatten, sehen alte Menschen mit Grauem Star die Welt schon länger durch ein Milchglasfester“, gibt Auffarth zu Bedenken. Die beiden Gruppen haben ganz unterschiedliche Erwartungen. „Alterssichtige Menschen müssen eine starke Motivation haben, ohne Brille in der Nähe und Ferne scharf zu sehen. Ansonsten werden sie die Nebenwirkungen von Multifokallinsen nicht tolerieren“, sagt Auffarth. „Wir fragen deshalb immer: ‚Hassen Sie Ihre Brille?‘“

Nebenwirkungen? In den vergangenen Jahren wurden zwar Fortschritte gemacht. Multifokallinsen sind heute zum Beispiel faltbar und können durch kleinere Schnitte implantiert werden. Aber alle Multifokallinsen verursachen bisher das Problem, dass die Verteilung des einfallenden Lichtes auf mehrere Brennpunkte zu einer gewissen Einbuße an Kontrastsehen führt. Folglich ist das Bild in jedem Brennpunkt nicht ganz so scharf wie das Bild bei der Monofokallinse in einem einzigen Brennpunkt, und die Sehqualität ist geringer. Das macht dem Patienten mit Grauem Star in der Regel weniger aus als dem Alterssichtigen, der eine scharfe Sicht gewohnt ist.

Nachts Auto zu fahren kann schwierig werden

Durch den herabgesetzten Bildkontrast werden zudem je nach Linse in der Dämmerung oftmals Lichthöfe, auch Halos genannt, um Lichtquellen herum wahrgenommen. Blendungseffekte und Lichtreflexe sowie schlechteres Dämmerungssehen erschweren deshalb mitunter nächtliches Autofahren. Wer dagegen einen Grauen Star hat, hat dadurch bereits schon seit geraumer Zeit eine erhöhte Blendempfindlichkeit erdulden müssen.

Sowohl bei Monofokallinsen wie auch bei Multifokallinsen ist es wichtig, dass die einzusetzende Linse vorab genau berechnet wird. „Die Berechnung der Linsen muss auf 0,5 Dioptrien oder noch weniger passen. Wenn noch ein Feintuning durch einen Lasereingriff nötig ist, dann kann das für den Patienten richtig teuer werden“, sagt Helbig. Wer sich in früherer Zeit einer Laserbehandlung zwecks Korrektur einer Fehlsichtigkeit am Auge unterzogen hat, muss eine geringere Genauigkeit bei der Linsenberechnung in Kauf nehmen. Das sollte man vorab wissen.

Wie der Graue Star behandelt wird

Kosten
: Die reinen Materialkosten betragen je nach Kunstlinse bis zu 1000 Euro pro Auge. Die Kosten für die Operation (etwa 1000 bis 1500 Euro pro Auge) sind je nach Bundesland mal von der Versicherung und mal vom Patienten zu tragen. Eine Nachfrage bei der eigenen Krankenversicherung wird empfohlen.

Eingriff
: Der Augenchirurg schneidet unter Vergrößerung durch ein Operationsmikroskop die Hornhaut im Randbereich einige Millimeter ein. Die Vibration (Ultraschall) einer in die Linse eingebrachten dünnen Hohlnadel zerlegt die Trübungen der Linse in kleine Bruchstücke, die abgesaugt werden. Die seitliche und die hintere Linsenkapsel, der sogenannte Linsenkapselsack, verbleiben im Auge. Anschließend wird durch den winzigen Schnitt eine gefaltete Kunstlinse in den nun leeren Linsenkapselsack eingesetzt, die sich im Augeninneren entfaltet. Kleine elastische Bügel verankern die Linse im Auge.

Nebenwirkungen:
Gelegentlich kommt es zu oberflächlichen Blutungen der Bindehaut, zu Hornhauttrübungen, Netzhautablösungen sowie zu Verlagerungen der Linse. Letzteres macht einen Austausch nötig. Durch den OP-Schnitt wird die Hornhaut leicht verkrümmt.