Beamter beigesetzt - Polizei findet Projektil in der Nähe des Tatorts, hat jedoch keine heiße Spur.

Augsburg/Königsbrunn - Sechs Tage nach dem Mord an einem Polizisten in Augsburg ist der Beamte am Donnerstag in seiner Heimatstadt Königsbrunn beigesetzt worden. An der Trauerfeier für den 41-Jährigen in der schwäbischen Kleinstadt nahmen etwa 300 Menschen teil, darunter Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU).

 

Rätsel um gefunden Waffe

Der Polizist war in der Nacht zum vergangenen Freitag in Augsburg erschossen worden, als er mit einer Kollegin einen Motorradfahrer und seinen Mitfahrer kontrollieren wollte. Rätsel gibt den Ermittlern inzwischen auch die nach dem Mord gefundene Pistole auf. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung (Donnerstag) handelt es sich nicht um die Tatwaffe.

Ein Augsburger Polizeisprecher wollte dies nicht bestätigen. Die Waffe werde derzeit noch untersucht. Erst wenn die Ergebnisse vorliegen, könne gesagt werden, ob der 41-Jährige mit dieser Pistole erschossen wurde. Möglich sei auch, dass die Schusswaffe gar nichts mit den flüchtigen Bikern zu tun hat, räumte er ein. „Es kann theoretisch eine ganz andere Waffe sein.“

Sonderkommission auf 50 Beamte aufgestockt

Der Beamte und seine Kollegin wollten früh morgens die zwei Motorradfahrer überprüfen. Die beiden Männer flüchteten jedoch und stürzten nach einer Verfolgungsjagd im Augsburger Stadtwald. Einer von ihnen eröffnete sofort das Feuer. Der Polizist wurde tödlich am Hals getroffen, die Beamtin durch einen Schuss an der Hüfte verletzt. Seitdem läuft die Fahndung nach den Motorradfahrern auf Hochtouren - eine konkrete Spur gibt es jedoch nicht. Zuletzt wurde die Sonderkommission auf 50 Beamte aufgestockt.

Belohnung auf 10.000 Euro verdoppelt

Bei der Spurensuche fand die Polizei ein Projektil, das vermutlich aus der Tatwaffe stammt. Die Kugel steckte am Tatort in einer rund 25 Meter hohen Ulme. Zur besseren Sicherung der Spur wurde der Baum am Donnerstag gefällt. Unterdessen wurde die Belohnung zur Ergreifung der Täter auf 10.000 Euro verdoppelt, wie die „Augsburger Allgemeine“ berichtete. Ein Privatmann habe weitere 5000 Euro zur Verfügung gestellt.

Für den kommenden Montag (7. November) ist Medienberichten zufolge eine Trauerfeier für den 41-Jährigen im Augsburger Dom geplant.