Die Firma Aurelis Real Estate hat ihre Hausaufgaben gemacht und ihre Pläne für das Gelände am Vaihinger Bahnhof verfeinert. Aus der geplanten Aufweitung der Unterführung wird aber wohl nichts. Das würde den Kostenrahmen sprengen.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Es dürfte mal wieder etwas länger dauern, wenn der Bezirksbeirat am Dienstag einmal mehr über das Aurelis-Gelände am Vaihinger Bahnhof debattiert. Im März hatten sich die Lokalpolitiker mit dem Eckpunktepapier befasst. Der Tagesordnungspunkt hatte damals gut eineinhalb Stunden in Anspruch genommen.

 

Wenige Tage später hatten die Stadträte das Eckpunktepapier schließlich verabschiedet – und dem Eigentümer des Geländes, der Firma Aurelis Real Estate, einige Hausaufgaben mit auf den Weg gegeben. So sollte unter anderem untersucht werden, ob die Unterführung unter den Bahngleisen aufgeweitet werden kann und ob auch nach der Neubebauung des Geländes die Möglichkeit für den Bau eines weiteren Gleises – beispielsweise für einen Regionalzug – besteht.

Am Dienstag wird die Firma Aurelis die Ergebnisse vorstellen, und zwar zunächst nicht öffentlich im Umwelt- und Technikausschuss und am Abend im Bezirksbeirat. Das ein oder andere ist aber bereits durchgesickert. So ist ein weiteres Bahngleis zwar möglich. Aus der Aufweitung der Unterführung wird aber wohl nichts. Der Preis dafür würde anscheinend deutlich höher liegen als der Wert des Geländes, der in der Vergangenheit mit rund fünf Millionen Euro angegeben wurde.

Ein Platz mit hoher Aufenthaltsqualität

Statt einer breiteren Unterführung soll es nun nur einen relativ großen Platz mit hoher Aufenthaltsqualität am südlichen Ende des Fußgängertunnels geben. Aurelis hat zwei Varianten ausgearbeitet. Am Ausgang der Unterführung sind Läden geplant.

Stadtverwaltung und Gemeinderat waren sich schon im Vorfeld einig, dass es auf der Aurelis-Fläche Einzelhandel nur im Kleinen geben darf: das heißt mit maximal 500 Quadratmetern Geschossfläche und mit eingeschränktem Sortiment. Manch einer hatte es gar so verstanden, dass nur wenn Aurelis die Aufweitung der Unterführung gelingt, sie dort auch Geschäfte ansiedeln darf. Andere sprechen davon, dass die Aufweitung des Tunnels nie ein K.-o.-Kriterium gewesen sei.

Auch mit dem Thema Verkehr hat sich Aurelis in den vergangenen Monaten noch einmal intensiv beschäftigt. Ursprünglich sollte das Gebiet ausschließlich über die Industriestraße bedient werden. Kritiker befürchteten jedoch, dass das in einem Chaos enden würde. Um einen Flaschenhals zu vermeiden, soll nun auch die Schockenriedstraße bei der Erschließung des Areals eine Rolle spielen.

Darüber hinaus soll am kommenden Dienstag auch das formelle Verfahren weiter voran getrieben werden. Der Flächennutzungsplan muss geändert und ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden. „Die an diesem Standort beabsichtigte Nutzungsstruktur soll zum einen zur Steigerung der Attraktivität des Gewerbegebiets Wallgraben und zum anderen zur Stärkung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Vaihingen beitragen“, heißt es in der Beschlussvorlage für den Gemeinderat. Zu den Eckpunkten gehört neben der Beschränkung des Einzelhandels, dass Vergnügungsstätten wie Spielhallen, Bordelle und Wettbüros verboten werden, und es in dem Gebiet künftig mehr Grün gibt.