Von den 18 Chefcoaches der letzten 20 Jahre beim Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart sind aktuell nur fünf als Trainer aktiv. Keiner von ihnen betreut einen deutschen Club. Klicken Sie sich durch die Bildergalerie.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Stuttgart - Er ist mit zwei Siegen in zwei Spielen als Interimscoach in der vergangenen Zweitligasaison der statistisch erfolgreichste VfB-Trainer der Geschichte, was ihm ja zu seinem Job in Hamburg verholfen hatte. Doch auf St. Pauli ist für Olaf Janßen jetzt Schluss. Nach einem 0:4 in Fürth, einem 0:5 in Bielefeld und sieben sieglosen Spielen zog man am Millerntor die Reißleine. Der frühere KSC-Trainer Markus Kauczinski übernimmt den Chefsessel von Janßen, der in der Vorsaison noch die beste Rückrunde der St.-Pauli-Historie hingelegt hatte.

 

Es läuft derzeit also nicht gerade prickelnd für ehemalige VfB-Trainer in Liga zwei. Hatte zu Beginn der Woche doch in Jens Keller schon ein weiterer ehemaliger VfB-Chefcoach seine Papiere ausgehändigt bekommen. „Ich stehe unter Schock. Das hatte sich nicht angedeutet“, sagte Jens Keller, nachdem er beim mit Aufstiegsambitionen gestarteten Zweitliga-Vierten Union Berlin entlassen worden war.

Veh wechselt ins Fußball-Management

Zwar geht es auch anders, wie das jüngste Engagement des VfB-Meistertrainers Armin Veh beim 1. FC Köln beweist. Doch Veh heuert beim FC ja erstmals in seiner 40-jährigen Fußballkarriere im Management als Geschäftsführer Sport an. Und so kann der 56-Jährige den Verdacht auch nicht entscheidend entkräften, dass ehemalige Stuttgarter Trainer in der Branche aktuell nicht gerade en vogue sind.

Zwar trainiert in Joachim Löw ein Ex-Stuttgarter den Weltmeister. Doch seit Löws Zeiten am Wasen sind mittlerweile 20 Jahre vergangen. 18 Trainer hat der VfB in dieser Zeit eingestellt, von denen momentan lediglich noch fünf als Trainer in Lohn und Brot stehen. Das ist keine allzu gute Quote, zumal keiner des Quintetts einen deutschen Club trainiert.

So sind neben Janßen und Keller auch Jos Luhukay (VfB-Trainer von 1. Juli bis 15. September 2016), Jürgen Kramny (11/15 bis 6/16), Huub Stevens (3/14 bis 6/14 und 11/14 bis 6/15), Bruno Labbadia (12/10 bis 8/13), Giovanni Trapattoni (7/05 bis 2/06), Matthias Sammer (7/04 bis 6/05), Felix Magath (2/01 bis 6/04), Rainer Adrion (1/99 bis 5/99) und Wolfgang Rolff (12/98 bis 12/98) entweder in Rente oder als Trainer derzeit nicht gefragt. Ralf Rangnick arbeitet bei RB Leipzig wie künftig auch Veh als Sportdirektor.

Gross und Schäfer trainieren in der arabischen Welt

Weil Magaths Vertrag als Trainer des chinesischen Erstligisten Shandong Luneng gerade auslief, bleiben als aktive Trainer nur Winfried Schäfer (7/98 bis 11/98), Markus Babbel (11/08 bis 12/09), Christian Gross (12/09 bis 10/10), Thomas Schneider (8/13 bis 3/14) und Alexander Zorniger (7/15 bis 11/15). Während Schneider beim Nationalteam Löw assistiert, arbeiten die anderen im Ausland. Zorniger (Bröndby Kopenhagen) ist Erster, Babbel (FC Luzern) Vorletzter. Schäfer (Esteghlal Teheran/Iran) und Gross (Al-Ahli/Saudi-Arabien) arbeiten derweil nicht gerade am Nabel der Fußballwelt.