Mutig, aber am Schluss nicht von Erfolg gekrönt: Die Stuttgarter Kickers konnten im DFB-Pokal dem VfL Wolfsburg kein blaues Wunder bescheren. Mit 1:4 schieden die Blauen wie im vergangenen Jahr gegen einen Bundesligisten aus.

Stuttgart - Das erhoffte blaue Pokal-Wunder ist ausgeblieben: Titelverteidiger VfL Wolfsburg hat sich glanzlos, aber effektiv mit einem 4:1 (2:0) bei den Stuttgarter Kickers ungefährdet für die zweite Runde im DFB-Pokal qualifiziert. Gegen die Degerlocher beschränkte sich der deutsche Vizemeister fast ausschließlich auf Konter und demonstrierte den Zwei-Klassen-Unterschied vor allem in punkto Chancenverwertung.

 

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Neuzugang Max Kruse (4. Minute) und Bas Dost (45.) nahmen dem mutig spielenden Gastgeber vor 9760 Fußball-Fans im nicht ausverkauften Stadion auf der Waldau am Samstag schon in der ersten Halbzeit die Hoffnung auf eine Sensation. Kevin De Bruyne (47.) und Nicklas Bendtner (86.) sorgten für die weiteren Tore, Lhadji Badiane mit dem 1:3 zumindest für großen Jubel (79.) bei den Gastgebern.

Nationalspieler Kruse, mit einem Tor und zwei Vorlagen Mann des Spiels, nutzte gleich die erste Chance der Partie zur frühen Führung für den Favoriten. Ohne die verletzten Diego Benaglio und André Schürrle waren die Gäste früh auf Kurs zweite Runde - zum neunten Mal in den vergangenen zehn Jahren. Nach 17 Minuten tauchte Kruse - im Vergleich zum Supercup-Sieg gegen die Bayern der einzige Neue in Wolfsburgs Startelf - erneut frei vor Kickers-Torhüter Carl Klaus auf, scheiterte aber am Neuzugang aus der Wolfsburger Reserve.

So verliefen die anderen Pokalpartien

Die Kickers reagierten auf den Rückstand und die gefährlichen Konter der "Wölfe" allerdings mit bemerkenswerter Gelassenheit und erarbeiteten sich mehr Spielanteile. Einzig zum Abschluss brachten sie die mitunter sehenswerten Kombinationen nicht - bis Markus Mendler nach 24 Minuten auf Kickers-Neuzugang Erich Berko flankte und dessen Kopfball nur um Zentimeter am langen Pfosten vorbeistrich.

Kickers erarbeiten sich sehenswerte Chancen

Nach einer von Schiedsrichter Sascha Stegemann bei brütender Hitze verordneten Trinkpause änderte sich auf dem Spielfeld nichts. Der Champions-League-Teilnehmer lauerte auf schnelle Gegenstöße, die Kickers spielten angeführt von Kapitän Vincenzo Marchese gefällig nach vorne und erarbeiteten sich weiter klare Gelegenheiten.

Gegen die Effektivität des Titelverteidigers hatten sie aber keine Chance. Nach Flanke von Vieirinha und Kopfballverlängerung von Kruse schoss Dost zum 2:0 ein. Nach einem Querpass von Kruse und einer Körpertäuschung schloss De Bruyne ins lange Eck zum 3:0 ab. Ohne Aussicht auf einen Überraschungscoup spielten die Kickers weiter nach vorne, schieden aber wie gegen Borussia Dortmund in der vergangenen Saison gegen einen Bundesligisten aus.