Die Stuttgarter Kickers sind im WFV-Pokal-Viertelfinale beim Oberligisten FV Ravensburg ausgeschieden. Den Siegtreffer erzielte ausgerechnet ein ehemaliger Stuttgarter.

Ravensburg - Der Pokal schreibt immer wieder seine eigenen Geschichten. So auch am Samstag. Blamieren statt kassieren – unter diesem Motto stand das Viertelfinale im WFV-Pokal der Stuttgarter Kickers beim FV Ravensburg. Denn anstatt sich langsam aber sicher an die Qualifikation zum DFB-Pokal heranzumachen, verlor der Fußball-Drittligist überraschend mit 0:1 und schied damit vorzeitig aus.

 

Ins Bild passte es, dass ausgerechnet der ehemalige Kickers-Stürmer Omar Jatta, dessen Vertrag in der vergangenen Winterpause aufgelöst worden war, in der 17. Minute den Siegtreffer für den Oberligisten erzielte – und das nicht einmal unverdient. „Es war klar, dass es nach einem Rückstand noch schwerer wird, das Spiel zu drehen“, meinte der Kickers-Coach Horst Steffen und ärgerte sich über das unnötige Foul, das dem Führungstreffer vorausgegangene was – ähnlich wie bereits eine Woche zuvor im Punktspiel gegen Preußen Münster.

Das erfreulichste an der Niederlage war das Comeback von Daniel Engelbrecht, der nach Herzproblemen erstmals mit seinem Defibrillator spielte, nachdem er in der letzten Viertelstunde zum Einsatz kam – und sagte: „Das war heute der schönste Tag in meinem Leben. Es war ein unbeschreiblicher Moment und ich bin meiner Familie, dem Verein und den Ärzten sehr dankbar.“ Weiter meinte der 24-jährige Stürmer. „Ich hätte mir das niemals verziehen, wenn ich es nicht versucht hätte.

Sein Trainer nahm den Moment zum Anlass, um trotz des Ausscheidens über den Tellerrand hinauszublicken: „Die Geschichte von Daniel zeigt mir, dass wir jeden Tag, den wir gesund sind, genießen sollten und es im Leben noch wichtigere Dinge als Fußball gibt.“

Dennoch geht der Blick bereits auf das Punktspiel am Samstag in Erfurt, in dem auf jeden Fall Fabian Baumgärtel (drei Spiele Sperre) und Marco Gaiser (fünfte Gelbe Karte) fehlen werden, dafür steht Marco Calamita, der in der Schlussphase ebenfalls eingewechselt wurde, wieder zur Verfügung und nach seiner Hüftprellung auch Gerrit Müller, der in Ravensburg noch nicht im Kader stand. Hendrik Starostzik musste zwar mit einer Knöchelverletzung vom Platz, sagte am Sonntag aber: „Ich denke, es ist nichts wildes.“

Auch Großaspach verliert

Ein schwacher Trost für die Kickers ist, dass auch der Ligakonkurrent SGS Großaspach beim Oberligisten SGV Freiberg ebenfalls mit 0:1 ausschied. Nach einer Gelb-Roten Karte gegen Shiprim Binakaj musste der Drittligist eine Stunde lang in Unterzahl spielen und kassierte den Treffer durch Spetim Muzliukay (76.).

Der Weg in den lukrativen DFB-Pokal kann für die Drittligisten jetzt nur noch über mindestens den vierten Tabellenplatz in der Punktrunde führen, der ebenfalls zur Qualifikation berechtigt. Und da stehen die Chancen für die Kickers zumindest deutlich besser als für Großaspach.