Am Wochenende hat der 28-jährige Stuttgarter Bäcker Jonathan Mageot seinen veganen Donut-Laden Jones Donuts an der Calwer Straße eröffnet. Er ist einem unvergesslichen Trip nach Los Angeles zu verdanken.

Stuttgart – Der Beruf des Bäckers ist ein ehrbarer und traditionsreicher. Er ist aber auch ziemlich, verzeiht das Wortspiel, hartes Brot. Insbesondere für das frühe Aufstehen muss man gemacht sein, erzählt auch Jonathan Mageot mit einem schelmischen Schmunzeln. Jonathan nennen alle nur Jones, und dieser Name prangt auch über seinem Laden oder in instagrammable Neonschrift neben der Theke.

 

Neuer Anziehungspunkt für die Calwer Straße

Wir stehen in Jones Donuts, seinem schicken und stylischen kleinen Reich und wahrgewordenen Traum. Seit Jahren trägt er den Gedanken eines veganen Donut-Ladens mit sich herum, hier an der Ecke Calwer/Lange Straße direkt in der City ist er in allerbester Lage Wirklichkeit geworden. Die Reise hierhin war lang, erzählt er: „Ich habe eine Bäckerlehre beim Bäcker Frank gemacht und danach auch in einigen anderen Bäckereien gearbeitet. Auf Dauer war die Arbeit aber zu eintönig.“ Und die Nacht zu kurz.

Epiphanie unter Palmen

Also haut er erst mal ab nach Berlin, arbeitet bei Daimler, findet auch da nicht die Erfüllung, holt sein Abi nach und geht dann lang auf Reisen. Er hat viel gesehen von der Welt, war in Bangkok, in Paris, in Los Angeles. An Amerikas goldener Westküste hat er eine Epiphanie. Jones, selbst kein Vollzeit-Veganer, aber an gesunder Ernährung interessiert, probiert einen veganen Donut-Shop aus. Und flippt aus. „Ich kann gar nicht sagen, wie gut der Donut geschmeckt hat und überhaupt nicht schwer im Magen lag“, erzählt er mit einem Strahlen. „Ich ging immer wieder hin, um mir einen einzelnen Donut zu holen. Die Leute dort müssen gedacht haben, ich spinne.“

Kokosfett statt Butter

Zu einem geplanten Studium kam es nie. Dafür zu einem eigenen Laden. Jones ist aufgeregt, das merkt man ihm an. Vorfreude und Nervosität kochen zu gleichen Teilen in ihm hoch, wirklich geschlafen hat er seit Tagen nicht. Zu viel steht auf dem Spiel: Eine Menge Geld steckt in dem Laden, Jones geht all in. Aber die Zeichen stehen gut: Schon vor der Eröffnung bleiben Passanten vor dem Laden stehen. Und viel wichtiger: Die Donuts schmecken, sind fluffig und fein. Und werden von Jones selbst hausgebacken – mit Hafermilch und Kokosfett statt Milch, Butter und Eiern.

Donuts machen die Menschen glücklich

Dafür muss er zwar doch wieder ziemlich früh raus, um die Maschinen in Giebel anzuschmeißen und die köstlichen Kringel frisch zu backen. Aber diesmal eben nach seinen Parametern. „Außerdem machen meine Donuts die Leute glücklich“, ist er sich sicher. „Und dafür lohnt es sich.“ Gestartet wird mit zehn Sorten. Darunter ein klassischer Zucker/Zimt-Donut und eine weitere Ikone der Donut-Kultur, der Boston Cream mit hochwertiger Schokoladen-Ganache von Original Beans und Vanillepudding, aber auch besondere Füllungen wie Milchreis. Joghurteis, Limo und Kaffee mit Hafermilch gibt’s auch – serviert aus wirklich schnieken Zapfhähnen, die eher an eine Bar erinnern und einen Siebträger unter der Theke verstecken. Kleckern wird Jones allerhöchstens in seiner Backstube. Ansonsten steht klotzen auf dem Programm.

Jones Donuts, Calwer Str. 31, Stuttgart-Mitte, vorauss. Mo-So 9:30-19 Uhr, mehr Infos hier >>>