Die Ankündigung der Robert-Bosch-Stiftung, in den nächsten fünf Jahren weitere 500 Millionen Euro in den Ausbau des Gesundheitscampus mit Schwerpunkt im Bereich Burgholz zu investieren, stößt bei Stadt und Land auf große Zustimmung. Stuttgarts Sozialbürgermeisterin Alexandra Sußmann ließ verlauten: „Die Stadt Stuttgart begrüßt die Investitionen außerordentlich.“ Im Bereich der Gesundheitskompetenz würden sich durch die Investition in den Bosch-Health-Campus vielfältige Kooperationsmöglichkeiten ergeben. Die Stadt plane zudem eine Kooperation am Bosch-Health-Campus zur Prävention und Linderung von Einsamkeit mit dem Projekt Port (Patientenorientierte Zentren zur Primär- und Langzeitversorgung): „Ziel ist es, über die dort geplanten niederschwelligen Begegnungsmöglichkeiten Erfahrungen zum Thema Einsamkeit zu generieren und voneinander zu lernen.“
„Starkes Signal für den Gesundheitsstandort Stuttgart“
Stuttgarts Finanz- und Krankenhausbürgermeister Thomas Fuhrmann erklärte: „Der Ausbau des Bosch Health Campus auf dem Burgholzhof ist ein starkes Signal für den Gesundheitsstandort Stuttgart.“ Die „bemerkenswerte Investition von einer halben Milliarde Euro“ sei ein Gewinn für die Menschen und die Gesundheitsversorgung in der Landeshauptstadt. Fuhrmann lobte das Engagement der Robert-Bosch-Stiftung nachdrücklich: „Chapeau vor dieser zukunftsweisenden Entscheidung!“
Auch das Sozialministerium äußerte sich. Eine Sprecherin erinnerte daran, dass das Robert-Bosch-Krankenhaus am Burgholzhof „in einer Gebäudegrundstruktur untergebracht ist, die überwiegend aus dem Jahr 1973 stammt“. Damals wurde das Krankenhaus nach vier Jahren Bauzeit eröffnet. Die Immobilie sei in den vergangenen 50 Jahren durch Sanierungs-, Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen immer wieder ergänzt und verbessert worden.
Enge Abstimmung mit dem Ministerium
Mit der Übernahme der Patientenversorgung von der Schillerhöhe in Gerlingen an den Standort Burgholzhof hätten sich neue Anforderungen ergeben, „die auch baulich am Burgholzhof abgebildet werden müssen“, teilte das Ministerium mit. Ziel sei es, die notwendigen Kapazitäten zu schaffen und darüber hinaus „den aktuellen funktionalen, medizinischen sowie technischen Anforderungen gerecht zu werden“, wie sie ein Gesundheitscampus abbilden kann. „Mit einem neuen Kerngebäude soll die umfassende Baumaßnahme umgesetzt werden“, sagte die Sprecherin. „Die Planungen hierzu werden eng mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration abgestimmt.“
Der Geschäftsführer der Robert-Bosch-Stiftung, Bernhard Straub, hatte vergangene Woche anlässlich des 60-Jahr-Jubiläums der Stadt die Ausbaupläne bekannt gegeben. Diese Investitionssumme von 500 Millionen Euro komme zu den rund 600 Millionen Euro hinzu, die die Stiftung bereits 2019 für einen weiteren Bettenbau genannt hat. Straub betonte, man plane keinen reinen Bettenbau. Der 2022 gegründete Health-Campus, bestehend aus Robert-Bosch-Krankenhaus und weiteren medizinischen Einrichtungen, solle vielmehr um ein großes Gesundheitszentrum erweitert werden, in dem aufeinander abgestimmte Gesundheitsdienstleistungen angeboten werden. In dem neuen „sehr großen Gebäude“ wolle man „ nicht nur reine Apparatemedizin machen, sondern die Gesundheit insgesamt befördern und in der Lage sein, mit großer Flexibilität auf die Entwicklungen und Trends im Gesundheitswesen reagieren zu können.“ Der Baubeginn ist für 2025 geplant. Bis 2029 soll der Gesundheitscampus fertiggestellt sein.