Hubschrauber-Übungsstrecken sorgen für Ärger zwischen Baden-Württembergs Umweltministerium und der Bundeswehr. Ministerin Walker sieht in den Routen eine Gefahr für den Ausbau von Windenergie. Die Bundeswehr wehrt sich.

Wegen Bundeswehr-Flugrouten bangt man laut dem baden-württembergischen Umweltministerium um ein Windparkprojekt im Altdorfer Wald. Nun wehrt sich die Bundeswehr gegen die Vorwürfe. Eine Sprecherin des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr in Bonn erklärte, man sei über die Pläne dort nicht informiert worden. In der Regel werde sie vorher informiert und stimme in 93 Prozent der Fälle den Projekten zu. Im Schnitt sei man jährlich an 500 Verfahren beteiligt.

 

Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) hatte sich am Donnerstag über eine Ausweitung der Übungsrouten des Geschwaders in Laupheim verärgert gezeigt. Dadurch sei eines der größten Windparkprojekte Baden-Württembergs im Altdorfer Wald (Landkreis Ravensburg) bedroht, hatte sie beklagt. Dies sei erst durch aktuelle Karten aus dem Jahr 2022 aufgefallen. Ihrem Unmut hatte sie mit zwei Briefen an die Bundesregierung Luft gemacht. Die Übungsrouten würden zu etlichen Einschränkungen beim Windkraftausbau führen.

Das sogenannte Hubschrauber-Tiefflugstreckennetz existiere laut Bundeswehr schon seit Jahrzehnten und werde aktuell überarbeitet. Auch die Übungsrouten des Hubschraubergeschwaders 64 in Laupheim seien bereits vorhanden gewesen. Weil dort 15 neue Hubschrauber angeschafft worden seien, seien die Routen reaktiviert worden. Die Bundeswehr unterstütze die Energiewende und befürworte den Ausbau erneuerbarer Energien, sofern den konkreten Projekten keine militärischen oder sicherheitsrelevanten Belange entgegenstünden.