Bei einer Demonstration ist es in der Stuttgarter Innenstadt zu Zusammenstößen zwischen Kurden und Türken gekommen. Elf Menschen wurden verletzt.  

Stuttgart - Gegen eine Eskalation des türkisch-kurdischen Konflikts sind am Sonntagabend rund 350 Türken in der Stuttgarter Innenstadt auf die Straße gegangen. Um 16 Uhr versammelten sich die Teilnehmer, die sich offenbar über eine Facebookseite zusammengefunden hatten, in der Lautenschlagerstraße und zogen anschließend mit lautem Getrommel und zahlreichen türkischen Flaggen über die Bolzstraße auf den Schlossplatz. Auslöser der Protestaktion war ein Anschlag im Südosten der Türkei am vergangenen Mittwoch. Dabei hatten kurdische Rebellen einen Armeekonvoi angegriffen und acht Soldaten sowie einen so genannten Dorfschützer getötet. Zudem sprachen sich die Demonstranten gegen die verbotene Arbeiterpartei PKK aus. Die Veranstalter erklärten, ihr Ziel sei „die gemeinsame Trauer über die Anschläge in der Türkei zu zeigen und die Stimme gegen den Terror zu erheben.“

 

Gleich zu Beginn der Demonstration kam es zu Rangeleien, als rund 50 Anhänger der PKK mit einem Gegenprotest versuchten, den Zug der Türken zu verhindern. Die Stuttgarter Polizei war mit etwa 200 Beamten im Einsatz und bildete eine Polizeikette, die vereinzelte Grüppchen immer wieder zu durchbrechen versuchten. Nach Angaben der Polizei wurden Steine und Flaschen geworfen. Zehn Beamte trugen leichte Verletzungen davon, drei Streifenfahrzeuge wurden beschädigt. Ein Mensch fiel, möglicherweise nach einem Stoß, in die Glasscheibe eines Kaufhauses und wurde dabei verletzt. 30 Personen wurden bei den Ausschreitungen festgenommen. Ein Polizeipferd wurde durch Glassplitter leicht verletzt. 30 Menschen wurden festgenommen, acht von ihnen haben eventuell eine Straftat begangen. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wolle man die Festgenommenen jedoch zunächst wieder frei lassen, sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntagabend.