Auseinandersetzungen im Gazastreifen Baby an Tränengas erstickt

Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen im Gazastreifen sind 59 Palästinenser getötet worden. Unter den Toten ist auch ein acht Monate altes Mädchen, das laut Gesundheitsministerium in Gaza das von israelischen Soldaten eingesetzte Tränengas eingeatmet haben soll.
Gaza/Tel Aviv - Die Zahl der bei gewalttätigen Auseinandersetzungen im Gazastreifen an der Grenze zu Israel getöteten Palästinenser ist auf 59 gestiegen. Ein acht Monate altes Mädchen sei erstickt, nachdem es von israelischen Soldaten eingesetztes Tränengas eingeatmet habe, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza in der Nacht zum Dienstag mit.
Die Zahl der am Montag bei Massenprotesten verletzten Palästinenser belaufe sich auf 2771, etwa die Hälfte von ihnen habe Schussverletzungen erlitten.
Die Proteste im Gazastreifen richteten sich gegen die Eröffnung der US-Botschaft am Montag in Jerusalem sowie eine mehr als zehnjährige Blockade des Küstenstreifens durch Israel und Ägypten. Die Palästinenser erinnern außerdem an die Flucht und Vertreibung Hunderttausender im Zuge der israelischen Staatsgründung vor 70 Jahren.
Israel wird scharf kritisiert
Israels Vorgehen an der Gaza-Grenze wurde von vielen Ländern, insbesondere in der arabischen Welt, scharf kritisiert. Die Palästinensische Autonomiebehörde will eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates.
Israel wirft jedoch der im Gazastreifen herrschenden Hamas vor, Zivilisten im Konflikt auf zynische Weise als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. Israels Armee hat den Auftrag, Palästinenser um jeden Preis daran zu hindern, die Gaza-Grenze zu überqueren. Die Hamas wolle unter dem Deckmantel der Proteste Anschläge in israelischen Grenzorten verüben, sagte Armeesprecher Ronen Manelis. Auch am Dienstag werden neue Proteste erwartet.
Unsere Empfehlung für Sie

Coronavirus im Urlaubsgebiet Türkei und Kroatien als Hochinzidenzgebiete eingestuft
Mehr als 40 Länder weltweit sind wegen besonders hoher Corona-Infektionszahlen als Hochinzidenzgebiete eingestuft. Am Sonntag kommt ein beliebtes Ziel für Reisende aus Deutschland hinzu.

AfD-Bundesparteitag in Dresden AfD setzt auf neue Einigkeit
Die AfD hat aus dem Streit von Kalkar gelernt: Zum Start in den Bundestagswahlkampf setzt sie beim Parteitag in Dresden zuallererst auf Einigkeit. Im Wahlprogramm inszeniert sie sich als Hüterin einer selbstdefinierten deutschen „Normalität“.

AfD-Bundesparteitag Partei bestimmt noch keinen Spitzenkandidaten für Bundestagswahl
Beim Bundesparteitag der AfD in Dresden werden keine Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl bestimmt. Das haben die Delegierten entschieden.

Wahlkampagne AfD will mit Normalität für sich werben
Kurz vor dem Parteitag zeigt die AfD, mit welchem Slogan sie in den Bundestagswahlkampf ziehen will. Normalität wird dabei groß geschrieben. Aber was bedeutet das aus Sicht der Partei?

Orwells „Großer Bruder“ und wir – eine Debatte, Teil II „1984“ als Schlüssel für hier und heute?
Armin Käfer hat in der letzten Woche an dieser Stelle sein Unbehagen über totalitäre Praktiken der Gegenwart geäußert, die ihn teilweise an Orwells „1984“ erinnern. Innerhalb literarischer Deutungsmuster zu denken könne aber auch ein Holzweg sein, heißt es in der folgenden Replik.

Kampf gegen Corona Austausch der Krisenmanager
Die Länderchefrunde ist gescheitert und übergibt an die Parlamente. Aber auch dieses neue Verfahren birgt auf dem vorläufigen Höhepunkt der Krise eigene Risiken, meint unser Berliner Korrespondent Christopher Ziedler.