Ein Labyrinth aus Seilen und wackeligen Wegen, jede Menge Trampoline, Pedalos und Mini-Gokart: All dies gibt es im Freiberger Indoor-Spielplatz. Und auch ein paar wenige Regeln.

Freiberg/Neckar - Schluss mit Langeweile!“ prangt auf dem Prospekt des Indoorspielplatzes Jumpinn in Freiberg/Neckar. Wer die 2000 Quadratmeter große Halle betritt, muss sich zunächst einmal orientieren. Das Gebläse der Hüpfburg brummt, das bunte Labyrinth aus Netzen und Gängen baut sich vor einem auf.

 

Die erste Scheu der Kinder ist schnell verflogen, denn hier wird gelebt, was die Herzen vieler Kinder höher schlagen lässt: Bewegung, Bewegung, Bewegung – und das mit viel Spaß. Seit Juni 2005 betreiben Martin Hesse und Martin Schmidt den Indoor-Spielplatz, um Kindern in einem Alter ab zwei Jahren genügend Raum zu bieten, um sich einmal richtig auszutoben.

Weshalb die Wahl der beiden Freunde damals ausgerechnet auf diese Halle fiel, ist schnell erklärt. „Es war damals einfach keine andere Halle frei, also haben sie diese gemietet und das alles hier aufgebaut“, erzählt Bärbel Heinrich, Martin Hesses Mutter. Regelmäßig hilft sie im Jumpinn aus und hat stets ein Auge darauf, dass die Kinder sich an die Regeln halten.

Die Halle ist angenehm kühl

Eine lautet etwa: Nicht ohne Schläppchen oder Rutschsocken kommen! Eine andere Anweisung schiebt sie gleich hinterher, als ein Junge genau das macht, was er nicht tun soll: „Bitte nicht die Rutsche hochlaufen, da hinten geht die Leiter hoch“, ruft sie mit erhobenem Zeigefinger, und der Junge gehorcht widerstandslos. Wenn nicht so viel los wäre, dürften die Kinder das ja schon mal machen, schiebt sie hinterher; aber wenn die Kleinsten von oben herunterrutschen wollten, könne es eben nicht sein.

Der ganz normale „Spielplatz-Wahnsinn“, in angenehm temperierter Halle: einen XXL-Tischkicker und Airhockey, ein Mini-Fußballfeld, zwei Pedalos, eine Mini-Gokart-Bahn, eine Riesenrutsche und ein Riesenlabyrinth, in dem man sich zwischen bunten Netzen zurechtfinden muss. Zahlreiche Wege, Leitern und Treppen führen hier nach oben und nach unten, nach rechts und nach links. Mal kann man aufrecht laufen, mal muss man sich bücken. „Mama, jetzt komm schon, du musst hier durch“, ruft ein kleines Mädchen seiner Mutter zu, die im Vergleich zu ihrer Tochter ein weitaus schlechteres Orientierungsvermögen hat. Die Rutsche sieht von oben ziemlich steil und gefährlich aus mit all ihren Buckeln und ihrer schmalen Enge, doch passiert ist hier noch nie etwas Ernsthaftes. „Jeden Abend und jeden Morgen läuft hier der Hausmeister durch und kontrolliert, ob alles in Ordnung ist“, erzählt Bärbel Heinrich. Zudem lassen die Betreiber ihre gesamte Kinder-Spiel-Abenteuer-Welt freiwillig einmal im Jahr von einem Gutachter des Verbandes deutscher Hallenspielplätze (VDH) prüfen.

Die Pizza ist selbst gemacht

Wer genug vom Wegefinden im Labyrinth und Rutschen hat, kann sich hüpfenderweise auf dem Wackelberg oder auf einem der zahlreichen Trampoline austoben. „Als Eltern wissen wir, was Kindern Spaß macht, und das ist auch unsere Maxime“, sagen die Betreiber.

Dazu gehört auch das gastronomische Angebot. „Eigentlich ist mein Sohn nämlich Koch und legt daher den allergrößten Wert darauf, dass alle Gerichte frisch zubereitet werden“, betont Bärbel Heinrich. Auf der Speisekarte stehen deshalb zwar auch die unvermeidlichen Chicken Nuggets, Pommes und das Eisgetränk Monsterslush. Aber es gibt auch frische Salate, Flammkuchen und die hausgemachte Pizza, bei der der Boden selbst zubereitet wird. „Eine gute Ernährung gehört doch zum Sport dazu, das ist uns besonders wichtig“, betont sie.

Da für die Eltern häufig aber nicht nur die Ernährung im Vordergrund steht, sondern auch die Entspannung, gibt es einen großen Ständer mit allerhand aktuellen Zeitschriften sowie mehrere Massageliegen. Und wenn man nicht gerade einen heißen und richtig leckeren Espresso trinkt, der einen am Einschlafen hindert, kann man in einem solchen Sessel schon mal ganz schön schläfrig werden.