Brandneu ist der Erlebnispfad der Forstgemeinschaft Hardtwald, zu der sieben Kommunen gehören. Auf dem Pfad erleben Kinder, welche Tiere im Wald leben, wie hoch diese springen können und wofür das Holz der Bäume verwendet wird – ganz spielerisch im schattigen Wald.

Hardtwald - Wie hoch springt ein Eichhörnchen und wie bestimmt man das Alter von Bäumen? Antworten auf diese Fragen geben die einzelnen Stationen des rund 1,5 Kilometer langen Hardy-Pfads im Hardtwald nahe der Gemeinde Murr. Ein Maskottchen, passenderweise trägt es den Namen Hardy, führt durch den Wald und durch die insgesamt 16 Stationen, die sich Mitarbeiter des Forstamts ausgedacht haben. Seit Mitte Juni sind sie zugänglich.

 

Los geht es an der etwa zwei Meter hohen Holzfigur des „Waldhüters“ Hardy, und an der Erklärtafel, auf der alle Stationen aufgelistet sind. So können sich Eltern und Kinder schon mal einen Eindruck davon verschaffen, was sie erwartet. Neben der Holzfigur gibt es – das ist auch Station eins des Pfads – einen Rastplatz, überdacht, mit Bänken und einem Tisch. Wer allerdings gleich lossprinten will: da der Erlebnispfad ein Rundgang ist, kommen die Wanderer am Ende ihrer Tour wieder beim Rastplatz an – vielleicht dann mit mehr Hunger.

Station zwei ist ein mit Holzhackschnitzeln ausgelegter Pirschpfad in den Wald. „Auf diesem Pfad kannst du viele Tiere entdecken“, heißt es auf dem Hinweisschild an der Station und in der Broschüre zum Weg, die im Netz zu finden ist. Noch mehr Tiere können die Waldbesucher vom Hochsitz aus beobachten. An der ebenerdigen Kanzel sind Bilder und Steckbriefe zu Eichhörnchen, Waldkauz, Habicht, Reh, Wildschwein, Fuchs und anderen Waldbewohnern befestigt. Wer genau hinsieht, kann vielleicht eines der Tiere sehen oder hören.

Am Feuersee darf gegrillt werden

An der nächsten Station wird es wieder etwas aktiver: Die Kinder dürfen um die Wette springen und sich mit den Tieren des Waldes messen. Wer springt wohl weiter? Beim Balancierbalken und auf dem großen Wald-Xylofon werden zudem kleinere und größere Baumstämme zu Turngeräten und Musikinstrumenten.

„Im Hardtwald sind immer viele Leute unterwegs“, sagt Gundula Gmelin, die Fachbereichsleiterin Forsten im Ludwigsburger Landratsamt. Daher sei es schon lange angedacht gewesen, das Angebot für Familien in diesem Waldstück zu erweitern. „Der Hardtwald ist für solch einen Pfad ideal, weil er, unter anderem mit dem See in der Mitte, so vielfältig ist.“

An diesem Feuersee auf der Hälfte des Pfads angekommen, bietet sich auch eine längere Rast an: Bei der Schutzhütte mit überdachtem Tisch und Bänken darf gegrillt werden. Derweil können die Kinder am Wasserrad spielen und vom Aussichtssteg aus Frösche und Fische beobachten.

Bei den nächsten fünf Stationen dreht sich alles um Bäume und die Nutzung von Holz. So können Kinder unter anderem auf einer alten Eiche balancieren und dabei deren Höhe schätzen – wie hoch kann so ein Baum wohl werden? Mehrere Baumscheiben geben ein weiteres Rätsel auf: Wie alt waren die Bäume, aus denen die Scheiben stammen? Kleiner Tipp: Die Zahl der Ringe in der Scheibe hat was mit dem Alter zu tun. Aber das wissen die meisten Kinder sicherlich schon.

Eine Mischung aus Information und Spiel

Wie nachhaltig der Wald ist und wie schnell wie viel Holz nachwächst, das erfahren die Waldbesucher bei Station zwölf. Der Würfel aus Stämmen zeigt an, wie viel Holz innerhalb von einem Jahr auf einem Hektar im Hardtwald nachwächst. Wie viel wird das wohl sein? Und wofür kann das geschlagene Holz genutzt werden? Auch das erklärt Hardy. „Die Kinder sollen im Wald spielerisch lernen“, sagt Gundula Gmelin. „Sie finden es viel spannender, wenn sie etwas selbst erleben dürfen.“ Daher soll der neu geschaffene Pfad eine Mischung aus Informationen und Spiel sein.

Beim überdimensionalen Baumsofa ist hingegen eher entspannen als lernen angesagt. Hier soll man „den Blick in die Krone der großen Eiche genießen“, wie es in der Anleitung am Wegesrand und in der Broschüre heißt.

Zum Schluss hält der Pfad noch ein paar Spiele für Eltern und Kinder bereit: Tauziehen auf dem weichen Waldboden, Tannenzapfenwerfen in Ringe, die hoch oben in den Bäumen hängen und zuletzt auch Waldkegeln mit Tannenzapfen.

Rund anderthalb Stunden sollte man für den Waldspaziergang mindestens einplanen, mit Vesper- und Grillpausen entsprechend mehr Zeit.