Zu Ostern konnte das erste Fass diesmal nicht angestochen werden. Das Wetter sorgte für Verspätung: Am Freitagabend hat der Schwabengarten den Saisonstart gefeiert. Der neue Stolz der Betreiber ist eine überdachte Terrasse, die sich „Bergstation“ nennt.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Ja sind wir in den Alpen? An eine Almhütte erinnert die neue Pracht aus Holz im Schwabengarten in Leinfelden. Der wohl größte und schönste Biergarten der Region Stuttgart hat die Winterpause, die wetterbedingt länger war als erhofft, genutzt, um Bänke und Tisch abzuschleifen und auf Vordermann zu bringen. Gleichzeitig hat die Holzterrasse auf der Seite zur Stadtbahn ein Dach bekommen, das mit Lichterketten und viel Grün geschmückt ist, mit typischen Gegenständen aus den Bergen, als wär’ die Alm nicht weit.

 

Mit viel Liebe fürs Detail hat Betriebsleiter Nico Tratz das Innere gestaltet. Das Ganze nennt sich „Bergstation“, wie er strahlend verrät. Musberg gehört zwar zu Leinfelden-Echterdingen, aber viel Berg ist an diesem gastfreundlichen Ort nicht auf Anhieb zu erkennen – wenn man von drei Stufen absieht, die zur erhöhten Terrasse führen. Die Hütte auf der anderen Seite des Schwabengartens, vor der ein Traktor als Selfiekulisse steht, sei die „Talstation“, erklärt Tratz. Daher musste, na klar, auch eine „Bergstation“ her!

Jetzt soll die Photovoltaikanlage kommen

Die Halbe kostet nun 4,50 Euro, die Speisekarte ist bisher noch etwas kleiner als gewohnt. Wenn das Wetter besser wird, werde man das Angebot erweitern, sagt David Blanco del Rio, der geschäftsführende Gesellschafter, der 2017 mit seinem Bruder Juan Miguel Blanco del Rio den Schwabengarten im Dienste der Brauerei Dinkelacker/Schwaben Bräu übernommen hat. Mit der Stadt haben die Betreiber den Vertrag bis 2030 verlängert, was ihnen nun die Planungssicherheit gibt, dass sich die Investition lohnt, eine Photovoltaikanlage auf dem Gebäudedach zu installieren. Auf diese Weise wollen die Gastronomen Sonnenstrom produzieren – die Energie aus dem eigenen „Anbau“ kann dann direkt in die Grillstation und in die Beleuchtung fließen.

Bergfeeling ohne Berge? Alles möglich in Leinfelden!

Mit Stammgästen, Freunden und Familie ist der Saisonstart am Freitagabend gefeiert worden – zunächst bei Frühlingssonne. Als es plötzlich regnete, war die neue „Bergstation“ gut gefüllt. Die Überdachung hat sich gleich am ersten Abend also bewährt. Künftig soll sich die neue Terrasse auch an Firmen richten, von denen viele ihre Feste bei Bier und zünftigen Gerichten feiern wollen. Die klassisch-bayrische Tradition der Biergärten wird hier mit Ideen der modernen Gastronomie gemischt, was sich nicht nur auf der Speisekarte zeigt. Für besondere Events ist der Biergarten weit ins Land hinein bekannt. „Wir haben bereits Reservierungen für unsere Winterhütte im Dezember“, berichtet Nico Tratz. Bergfeeling ohne Berge? Der Schwabengarten macht’s möglich. Eigentlich muss man sich diesen Biergarten gar nicht schön trinken – er ist schon vor dem ersten Schluck wirklich schön.