800 Kalender und Gewinner des Gregor Calendar Award sind im Haus der Wirtschaft zu sehen. Im Mittelpunkt stehen dabei Frauen.

Stuttgart - Das Signal ist unübersehbar: XX prangt auf dem Titel. Das lässt keinen Zweifel, wem Cornelia Glanzmann ihren Kalender gewidmet hat. „Das zweite X im 23. Chromosomenpaar des Menschen ist das Einzige, was Frauen von Männern unterscheidet“, schreibt die Designerin und Unternehmerin aus Lörrach im Vorwort. Und doch lägen oft Welten zwischen ihnen. Ihre First Time Ladies, Pionierinnen der Gleichberechtigung, wie Deutschlands erste promovierte Ärztin Dorothea Erxleben von 1754 , Marie Curie, die erste Nobel-Preisträgerin, oder Valentina Tereschkowa, die erste Astronautin von 1963, haben diese willkürlichen Grenzen gesprengt. Aber nicht nur diese Fanfare der Gleichberechtigung, auch die bestechend schöne und kreative Gestaltung hat die Jury von Wirtschaftsministerium, Graphischem Klub Stuttgart und Verband Druck und Medien überzeugt, diesen Kalender mit dem Gregor Calendar Award 2018 auszuzeichnen.

 

Die Juoren hatten die Qual der Wahl

800 Werbe- und Verlagskalender, die sich dem Wettbewerb um 58 Preise gestellt haben, sind derzeit im Haus der Wirtschaft zu sehen. Wenn Jury-Sprecher Friedrich Müller vom Graphischen Klub Stuttgart die Leiden der Juroren andeutet, ist die Qual der richtigen Wahl zu erahnen. Als wichtigstes Kriterium, so Müller, gelte immer die Frage: „Willst Du dieses Blatt einen Monat lang ansehen?“ Eindeutig positiv fiel die Antwort auch für den Kalender von Daimler Protics GmbH aus, der Autos in Szene setzt, aber vor allem laut Müller bereits den Einstieg in die digitale Welt darstellt. Dritter Gewinner in der Kategorie Gold ist der Kalender mit dem Titel Flowing Fluid, in dem der Drahtseilhersteller Verope AG seine Produkte mit Getränkeflaschen vor dem Hintergrund von Querschnitten der Drahtseile präsentiert.

Bei den Fotokalendern fiel der erste Preis an Bettina Ghasempoor, die in strenger Manier Licht und Räume darstellt. Michael Wolf, im vergangenen Jahr siegreich, liefert witzige Impressionen aus Hinterhöfen in Hongkong. In dieser Vielfalt der Darstellungen verkörpert Felix Riedel mit seinen handgedruckten Kalendern die schwarze Kunst noch in ihrer ursprünglichsten Form. Sein liebevoll gestaltetes „Jahr des Raben“ findet die Aufmerksamkeit, die es verdient.