Bei der geplanten Ausgliederung der Profiabteilung will der VfB die Mitglieder einbeziehen und startet an diesem Montag mit der ersten Regionalversammlung. Vorher aber hat der Club viele Fans verärgert.

Stuttgart – Seit mehr als zwei Jahren beschäftigt sich der VfB mit dem Vorhaben, die Profiabteilung aus dem Gesamtverein auszugliedern. Ehe bei der Mitgliederversammlung im kommenden Sommer darüber abgestimmt werden soll, startet die Vereinsführung nun die große Offensive: In der Soccer-Lounge der Mercedes-Benz-Arena findet an diesem Montagabend die erste Regionalversammlung statt, auf der der Präsident Bernd Wahler und seine Mitstreiter die Pläne vorstellen und um Zustimmung werben wollen.

 

Der VfB hat stets betont, dass man die Mitglieder umfassend in diesen „ergebnisoffenen Prozess“ einbinden werde. „Einmalig“ in der Bundesliga sei dieses Projekt der Basisdemokratie, so heißt es beim VfB: „Unter Beteiligung aller Mitglieder“ wolle der Verein „Strukturen schaffen, um langfristig wieder erfolgreicher zu sein“.

Im Vorfeld der insgesamt elf Regionalversammlungen in ganz Württemberg hat der VfB allerdings viele Fans verärgert. Grund sind die Ticketpreise für das Pokalviertelfinale am 9. Februar gegen Dortmund. Noch bis Donnerstag haben die Dauerkarteninhaber ein Vorkaufsrecht – müssen jedoch tief in die Tasche greifen, wenn sie davon Gebrauch machen wollen. Ein Platz im Fanblock kostet für Jahreskartenbesitzer 38,50 Euro – der Durchschnittspreis bei Ligaspielen beträgt 17,50 Euro. 61 Euro sind für einen Platz ganz außen auf der Haupttribüne zu bezahlen – ebenfalls ein Aufschlag von mehr als 100 Prozent.

In einem offenen Brief hat der offizielle Fanclub „Mad Beavers“ aus Biberach seinem Ärger Luft verschafft: Die Preispolitik sei „unfassbar“ und „wieder ein Mosaikstückchen, warum die Leidenschaft und das Feuer zu schwinden beginnt“. Die Folge: man werde dem Spiel fern bleiben.