Auslöser Corona-Krise Buchmesse wird virtueller - Stellenabbau

Nach Einnahmeausfällen und unsicheren Planungsperspektiven will der Geschäftsführer der Messe die «bisherigen Strukturen» straffen. «Für den Fall, dass die Corona-Pandemie eine Präsenzmesse erneut nicht zulässt», plant er ein virtuelles Programm.
Frankfurt/Main - Die Frankfurter Buchmesse wird virtueller und will Stellen streichen.
"Infolge der Corona-bedingten Einnahmeausfälle in diesem Jahr und der unsicheren Planungsperspektive werden zurzeit die zur Verfügung stehenden Sanierungswege geprüft", teilte die Buchmesse am Freitag mit. Bis Ende des Jahres soll ein Restrukturierungsprogramm für die Betriebsgesellschaft vorliegen.
"Fest steht bereits, dass die bestehenden Strukturen gestrafft werden sollen, beispielsweise durch die Zusammenlegung von Abteilungen. Damit verbunden wird auch ein Stellenabbau sein", hieß es in der Mitteilung weiter. Geschäftsführer Juergen Boos habe am Freitag die Belegschaft über den Stand der Dinge und die geplanten nächsten Schritte unterrichtet. Im Kürze sollen Verhandlungen mit dem Betriebsrat aufgenommen werden.
Wegen der Corona-Pandemie musste die Frankfurter Buchmesse in diesem Jahr auf Stände in den Messehallen verzichten, alle Präsenzveranstaltungen wurden abgesagt. Für 2021 geht die Buchmesse "weiterhin von einer Präsenzveranstaltung in den Messehallen aus". Parallel plane man aber ein virtuelles Programm, "für den Fall, dass die Corona-Pandemie eine Präsenzmesse erneut nicht zulässt."
"Die Frankfurter Buchmesse wird weiter eine Präsenzmesse bleiben", sagte Boos. "Zugleich müssen wir uns alternativen Vermarktungs- und Dialog-Formaten öffnen." Das Angebot der weltgrößten Bücherschau werde künftig zunehmend durch digitale und virtuelle Formate ergänzt.
© dpa-infocom, dpa:201113-99-320564/2
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