Viele Fahrer sagen nicht zu Unrecht: ‚Ich habe mir in bester Absicht einen Euro-5-Diesel gekauft und werde jetzt ausgeschlossen.’
Wir haben schon früh bei der Automobilindustrie gefragt, ob eine Nachrüstung möglich ist. Damals hieß es: ‚nein‘. Nachdem die Fahrverbote angekündigt waren, kamen plötzlich andere Signale. Die Lage ist nun, dass es nicht aussichtslos erscheint, dass es doch Nachbesserungsmöglichkeiten gibt in einer Preisspanne von 1000 bis 3000 Euro. Wir erwarten von der Automobilbranche konkrete Vorschläge, denn das ist die Pflicht derjenigen, die ein mangelhaftes Produkt abgeliefert haben. Die Autofirmen müssen auch die Kosten übernehmen. Die Autoindustrie hat hier etwas gutzumachen.
Ein Vorschlag aus der Wirtschaft lautet ‚mehr grüne Wellen’.
Wir haben das untersuchen lassen. Selbst wenn wir in Stuttgart immer grüne Welle hätten, was wegen der vielen Kreuzungen gar nicht gleichzeitig geht, hätten wir maximal vier Prozent weniger Feinstaub und drei Prozent weniger Stickstoffdioxid. Es ist also eine große Illusion von vielen Freunden des Autofahrens, dass man fahren könnte, ohne dass es Emissionen gibt.
Ihr Ziel bleibt demnach die Einführung der blauen Plakette?
Ja, wir sind darüber mit vielen Experten einig, kommen aber im Bund und vor allem bei den SPD-Verkehrsministern nicht weiter. Alle Untersuchungen zeigen, dass man letztlich die Stickstoffdioxid-Grenzwerte nur mit der schnellen Einführung der Blauen Plakette wird einhalten können. Diese Einsicht fällt manchem nach der Wahl leichter.