Manuel Liesenfeld verlässt die Brüdergemeinde. Er übernehme eine neue berufliche Herausforderung bei einer Stiftung in Bayern, die dem Caritas-Verband angehört.

Korntal-Münchingen - Der Pressesprecher und Öffentlichkeitsarbeiter der evangelischen Brüdergemeinde in Korntal, Manuel Liesenfeld, wechselt zum Jahresende den Arbeitgeber. Dies habe mit dem Missbrauchsskandal und dessen Aufarbeitung nichts zu tun, erklärte der 45-Jährige. Liesenfeld ist im elften Jahr bei der Brüdergemeinde. Die Stelle ist ausgeschrieben.

 

Persönliche Gründe für den Wechsel

„Es waren herausfordernde Jahre“, sagte Liesenfeld unserer Redaktion. Er habe die professionelle Öffentlichkeitsarbeit, das Eventmanagement und die Mittelbeschaffung aufgebaut. Das letzte große Thema war der Missbrauchsskandal innerhalb der Brüdergemeinde, der im Frühjahr 2014 bekannt wurde. Dieses Thema sei auch für die Öffentlichkeitsarbeit eine Herausforderung gewesen, so Liesenfeld, und es werde das Werk weiter prägen. „Jede Krise ist aber auch eine Chance, Dinge künftig besser zu machen.“ Seine berufliche Veränderung habe damit nichts zu tun, „auch wenn es angenehmere Themen gibt“. Sein Wechsel habe persönliche Gründe. „Ich wollte in der Mitte des Berufslebens etwas Neues, Anderes machen.“ Er wechsele nach Bayerisch-Schwaben zur Öffentlichkeitsarbeit einer Stiftung, die in der katholischen Kirche angesiedelt und dem Caritas-Verband angeschlossen sei. Deren Schwerpunkt bilde die Behindertenarbeit – von der Frühförderung bis zur Intensivbetreuung von schwerst geistig behinderten Menschen. Er sei für diese Aufgabe angefragt worden.

Stelle ist ausgeschrieben

Die Brüdergemeinde hat die Stelle ausgeschrieben, sie umfasst die Verantwortung für den Bereich Marketing der Gemeinde und ihrer diakonischen Einrichtungen. „Wir bedauern sehr, dass Herr Liesenfeld nach elf sehr engagierten Jahren dem herausfordernden Ruf eines großen Werkes folgen wird“, sagte der weltliche Vorsteher der Brüdergemeinde, Klaus Andersen. Er habe sehr vieles aufgebaut, auch in schwierigen Zeiten. „Für uns ist der Wechsel absolut nachvollziehbar. Er hat in keiner Weise etwas mit dem Aufarbeitungsprozess zu tun, der uns allen viel abverlangt und zu dem er einen wichtigen Beitrag geleistet hat. An dem zeitlichen Verlauf der Aufarbeitung wird sich nichts ändern“, so Andersen.