Ab Mitte Juni werden die Reisewarnungen für viele europäische Länder aufgehoben. Dennoch bucht man seinen Urlaub auf eigene Gefahr. Denn eine erneute Rückholaktion wie zu Beginn der Corona-Krise wird es nicht noch einmal geben, sagt Außenminister Heiko Maas.

Berlin - Die Bundesregierung wird nach Angaben von Außenminister Heiko Maas (SPD) im Sommer keine Urlauber mit Coronavirus-Infektionen nach Deutschland zurückholen. „Wer sich im Urlaub infiziert, kann jedenfalls nicht davon ausgehen, dass wir ihn nach Deutschland zurückbringen“, sagte Maas der „Bild am Sonntag“. „Natürlich stehen in akuten Notfällen unsere Auslandsvertretungen immer bereit, konsularisch zu unterstützen. Aber: Die Bundesregierung wird im Sommer nicht noch einmal Flieger schicken können, um deutsche Urlauber heimzuholen.“

 

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Maas hatte am Mittwoch angekündigt, die weltweite Reisewarnung wegen der Coronavirus-Pandemie ab dem 15. Juni aufzuheben - zunächst aber nur für viele europäische Länder. „Wir wollen uns darauf verlassen können, dass unsere Bürger, wenn sie reisen, die größtmögliche Sicherheit haben mit Blick auf die Ausbreitung des Virus“, bekräftigte Mass in der „BamS“. 

Wann die Reisewarnung auch für Länder außerhalb der EU, etwa für die Türkei, aufgehoben wird, ließ der Außenminister offen. „Es gibt Gespräche mit der türkischen Regierung. Wir werden die Reisewarnung nicht auf Dauer aufrechterhalten“, sagte Maas. „Wann es so weit ist, hängt aber vom Verlauf der Pandemie ab.“

Maas kündigte an, bei Verstößen gegen Corona-Schutzmaßnahmen sehr zügig erneute Reisewarnungen gegen Urlaubsländer auszusprechen: „Die Abstands- und Hygieneregeln gelten auch für die Hotspots. Wenn sie nicht eingehalten werden, kann aus Reisehinweisen auch wieder eine Reisewarnung werden.“