Die neue Ausblicksplattform im Naturpark Schönbuch haben allein im ersten Jahr 300 000 Menschen besucht. Das freut besonders einen der Ideengeber, Landrat Roland Bernhard. Von 35 Meter Höhe reicht der Blick bis zur Schwäbischen Alb und zum Schwarzwald.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Herrenberg - Beim Besuch einer Gartenschau ist Roland Bernhard auf den Turm gekommen. „Aber der war lange nicht so prachtvoll“, sagt der Böblinger Landrat. Und natürlich war es nicht nur seine Idee, dem Schönbuch eine Krone aufzusetzen, fügt er eilig an. „Wir machen es ganz elegant“, sagte beispielsweise sein Stellvertreter Martin Wuttke. Im Zukunftskreis, in dem Vertreter aller Fraktionen des Böblinger Kreistags sitzen, wurde der Plan dann weitergesponnen. Am Ende stand der Schönbuchturm – ein Meisterwerk der Architektur und der Ingenieurskunst, findet Roland Bernhard. Weil der Landkreis Böblingen ein Industriekreis ist, braucht er seiner Meinung nach einen solchen Aussichtspunkt, um „auf die Schätze der Natur“ aufmerksam zu machen.

 

Ein Kommen und Gehen sogar werktags

„Es ist eine ganz tolle Sache“, sagt eine Besucherin, die den Landrat am Fuß des Schönbuchturms sofort erkennt und ihm die Hand schüttelt. Zufällig trifft er auch eine Gruppe von Mitarbeiterinnen des Landratsamts: „Den Turm muss man gesehen haben“, sagt eine von ihnen. Der Besucheransturm hat die Erwartungen weit übertroffen: Rund 300 000 Menschen sind schätzungsweise im ersten Jahr nach der Eröffnung am 9. Juni 2018 gekommen. „Es ist ein Kommen und Gehen“, sagt Roland Bernhard und staunt selbst an diesem Werktag, wie viel rund um das Ausflugsziel los ist. „Der Turm zieht die Menschen magnetisch an“, sagt er.

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Per Gutachten hat das Landratsamt den Standort für den Aussichtspunkt auswählen lassen. Dabei kam der Stellberg heraus, der auf Herrenberger Gemarkung liegt und durch eine ehemalige Erddeponie entstanden ist. Es ist der höchste Punkt im Naturpark und Ausgangspunkt für viele Wanderungen. Einen großen Parkplatz gibt es, beim nahe gelegenen Naturfreundehaus können die Wanderer einkehren. Der Waldseilgarten und das Rotwildgehege sind in der Nähe. Genau 35 Meter ist das Bauwerk aus Stahl und Lärchenholz aus dem Schönbuch hoch, 348 Stufen führen nach oben.

Fast wie am Bodensee oder im Schwarzwald

„Herrlich!“, ruft Roland Bernhard, als er die letzte von drei Plattformen erreicht. Den Landkreis aus der Vogelperspektive zu betrachten ist für ihn „ein erhebendes Gefühl“: Rote Dächer, weiße Kirchtürme schmiegen sich in die Landschaft aus grünen Wiesen und goldenen Feldern, sogar die Autobahn wirkt aus der Distanz idyllisch. Auf der gegenüberliegenden Seite zeigt die Schwäbische Alb ihr Relief als Mittelgebirge in drei Stufen und drei Schattierungen von Grün. Im Südwesten sind die Streuobstwiesen und Wacholderwiesen des Heckengäus zu sehen. „Wir sind nicht der Bodensee oder der Schwarzwald, aber wir kommen beidem nahe“, findet der Landrat in luftiger Höhe.

Dass ein Turm zur Kernkompetenz eines Landkreises gehöre, denke natürlich keiner, ist sich Roland Bernhard bewusst. Krankenhäuser oder Abfall sind klassische Themen im Kreistag. So ein Turm ist Kür. „Wir wollen das Lebensgefühl der Menschen steigern, die hier hart arbeiten und fleißig sind“, sagt Roland Bernhard. Dass der Turm so gut ankommt, erklärt er mit dem Bergsteigen: „Man hat die Sehnsucht, auf den Gipfel zu kommen“, sagt er. Weil ganz oben überkomme die Menschen ein erhabenes Gefühl, ein Ziel erreicht zu haben – und sie könnten mit Genugtuung auf die Landschaft herabblicken.

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