Noch bis Dienstag gibt es auf dem Leonberger Marktplatz Kunst für alle: Ottmar Hörl präsentiert seine Hunde.
Leonberg - Es gibt allerhand zu entdecken: Die schwarzen Leonberger Hundeskulpturen des Konzeptkünstlers Ottmar Hörl sitzen alleine oder in kleinen Gruppen rund um den Marktbrunnen. Die Besucher sind begeistert, sie flanieren durch die Ausstellung und jeder zückt seinen Fotoapparat. Besonders beliebt als Fotomotiv sind die Ausstellungshunde zusammen mit den echten Leonbergern, von denen am Donnerstag auch einige da sind. „Mir gefällt mein lebendiges Original natürlich besser“, sagt Hundehalter Dietmar Posselt, der mit seiner dreieinhalb Jahre alten Hündin Amy aus Karlsruhe zum Event gekommen ist. „Aber es ist eine super Idee, diese Hunderasse und die Stadt Leonberg bekannter zu machen.“
Und das ist auch die Absicht dieser besonderen Ausstellung im öffentlichen Raum, mitten auf dem Leonberger Marktplatz. Für solche Events ist der international anerkannte Künstler Hörl bekannt. Mit seinen deutlich kleineren Rottweilern hat er bereits eine solche Installation gemacht. Das brachte das ehemalige Vorstandsmitglied des Galerievereins, Wieland Storek, auf die Idee, so etwas auch mit dem Leonberger Löwe, wie die Rasse auch genannt wird, zu versuchen.
100 Hunde sitzen auf dem Marktplatz
Hörl war begeistert und so wurde der Weg frei für die Idee. Was dahintersteht, ist für den Künstler das Thema Kommunikation jenseits von Museumsräumen. „Es ist interessant, wie bei einer solchen Ausstellung im öffentlichen Raum die Menschen Kontakt miteinander und zu den Skulpturen aufnehmen“, sagt er. 200 Hunde waren geplant, „nur 100 haben es allerdings heute hierher geschafft“, bedauert Hörl. Die restlichen 100 werden noch nachgeliefert. „20 mehr wären für die Ausstellung auf dem großen Marktplatz gut gewesen.“
Sein Produzent, der aus der Autozulieferbranche kommt, stand bei der Umsetzung der Skulpturen vor Problemen. Vor allem die Größe des Hundes wurde für den Hersteller zum Thema, es musste ein neues Verfahren entwickelt werden. Schließlich wurden die Skulpturen in mehreren Einzelteilen gefertigt. Basis war ein Tonmodell, das Ottmar Hörl anhand von Fotos und mit Hilfe von Wieland Storek gefertigt hatte. Der hatte dazu eigens einen Leonberger Hund exakt vermessen und die Daten Hörl zur Verfügung gestellt.
Mit seiner Idee ist Storek vor anderthalb Jahren auf den Künstler zugekommen. Zusammen haben sie sich mögliche Standorte für eine solche Ausstellung angeschaut, zum Beispiel vor der Stadthalle oder vor dem neuen Rathaus. Für Hörl war schnell klar: „Wenn, dann machen wir es auf dem historischen Marktplatz.“ Die Idee wurde an das Kulturamt herangetragen und schließlich bewilligte der Gemeinderat die Kosten. „Aber wenn wir alle Hundeskulpturen verkaufen, dann trägt sich das Projekt“, sagt Storek. Und im Moment sieht es gut aus, rund die Hälfte der Hunde wurden bereits im Vorfeld von Interessenten reserviert. „Schon beim Aufbau am Mittwochabend kamen viele Interessenten, Kinder haben die Hunde in den Arm genommen, die Idee kommt gut an,“ sagt die Kulturamtsleiterin Alexa Heyder.
Wer will einen Hund kaufen?
Die Skulpturen sind aus schwarzem Kunststoff und wetterbeständig. „Ideal für meine Terrasse oder den Garten“, sagt Stadträtin Jutta Metz (Freie Wähler), die sich schon vor einem halben Jahr einen der Hunde gesichert hatte. Wer noch bis Dienstagabend eine der Leonberger Hundeskulpturen bestellt, erhält sie für 350 Euro und kann sie dann auch gleich mitnehmen. Danach wird der Hund für 400 Euro angeboten. „Der Kauf einer Hundeskulptur aus limitierter Auflage des bekannten Künstlers Hörl hat Potenzial für die Zukunft“, ist sich Oberbürgermeister Martin Georg Cohn sicher. Er sieht die Skulptur als gute Wertanlage. Auch die Stadt will sich einige der Hunde sichern, fürs Rathaus und die Ortsämter.
Noch bis Dienstag ist die Installation auf dem Leonberger Marktplatz zu sehen. Nachts werden die Hunde bewacht. Wer mehr vom Künstler Ottmar Hörl sehen will: Am Sonntag um 11.15 Uhr eröffnet er im m (Zwerchstraße 27) seine Skulpturen-Ausstellung „All in“.
Interessierte können sich ans Kulturamt, Telefon 0 71 52 / 9 90 14 01 oder E-Mail derleonberger@leonberg.de, wenden.