Die Produkte und Dienstleistungen die im Vorjahr den Bundespreis Ecodesign gewonnen haben, können mehr als nur Strom sparen. Sie schonen die Umwelt in jeder Lebensphase. Wie das geht wird in einer Ausstellung im Reithaus erklärt.

Ludwigsburg - Die schwarze Kugel mit dem runden Fenster an der Front und den beiden Rohren sieht ein bisschen aus wie der Roboter Schlupp aus der Augsburger Puppenkiste, ist aber ein hochmoderner Ofen namens „Firetube“. Er wird von der gleichnamigen Firma aus Neuhausen auf den Fildern produziert und gehört zu den 14 Produkten und Konzepten, die voriges Jahr einen Bundespreis Ecodesign gewonnen haben. Ein „Firetube“ steht derzeit im Ludwigsburger Reithaus, wo eine Ausstellung dokumentiert, was sich hinter dem Ecodesign-Preis verbirgt.

 

Ökologisches Design und Ludwigsburg passten zusammen, findet Taj Kanga von der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart: „Ludwigsburg hat selbst eine sehr namhafte Designer-Szene, die Region Stuttgart sowieso und ganz Baden-Württemberg auch.“ Das ist aber nicht der Grund, warum die Wanderausstellung hier zum ersten Mal gezeigt wird. Kanga und seine Kollegen hatten 2009 selbst die Idee, einen Preis für Ecodesign auszurufen, aber nicht das Geld dafür. Als das Umweltministerium in Berlin voriges Jahr den gleichen Gedanken hatte, floss das Konzept aus Stuttgart in das des Bundespreises ein – und der Regionalverband konnte sich die Eröffnung der Ausstellung sichern.

Umweltschonend in jeder Lebensphase

Mit dem „Firetube“ und einem Trockensauger von Kärcher aus Winnenden (Rems-Murr-Kreis) werden zwei Preisträger sogar in der Region produziert. Sie stehen im Reithaus neben Pullis, die aus recycelten Stoffresten genäht werden, einem dezentralen Heizungspumpensystem oder einem Bildschirm, der einen Film über ein Internetportal zeigt, auf dem Privatleute ihre Autos an die Nachbarn vermieten. Das Verbindende von allem ist Nachhaltigkeit.

„Das heißt nicht, dass jede Waschmaschine von Bosch oder AEG, die weniger Energie verbraucht, ein Ecodesign-Produkt ist“, sagt Kanga. Die negativen Umwelteinflüsse müssten in allen Lebensphasen der Geräte oder Dienstleistungen gering bleiben. Schon die Werkstoffe sollten energiesparend hergestellt oder angeschafft werden. Es müsse möglich sein, die Gegenstände zu recyceln, und sie sollten umweltschonend funktionieren. Außerdem müssten sie im Alltag einen Nutzen bringen und lange halten. Der Slogan des Labels „Veränderungsatelier“ bringt es auf den Punkt: „Bis es mir vom Leib fällt.“ Die Modeschöpfer entwerfen aus alten Kleidungsstücken neue. Etwa das Kleid in der Ausstellung, das aus fünf Herrenhosen geschneidert wurde.

Werbeforum für unbekannte Firmen

Da die Firmen, die sich an solche Kriterien halten, oft klein sind, ist die Ausstellung auch eine Werbeplattform. „Die Leute, die im Naturkostladen beim Lebensmittelkauf schon auf Nachhaltigkeit achten, können hier sehen, dass es das auch bei anderen Produkten gibt“, sagt Kanga.

In Ludwigsburg bleibt dafür wenig Zeit, weil die Ausstellung im Reithaus nur bis zum 16. Februar dauert. Geöffnet ist täglich von 10 bis 18 Uhr.