In der ganzen Region hat der ehemalige Pfarrer Franz Pitzal Stationen mit den Figuren aus Renningen aufgebaut. Die Aktion endet am 2. Februar.

Mit dem ersten „Krippenweg im Ländle“ hat der ehemalige Renninger Pfarrer Franz Pitzal etwas Einzigartiges geschaffen – die Figuren der Renninger Krippe sind in der Region in 20 kleinen Krippen-Stationen zu sehen. Seit Dezember sind die Figuren in Kirchen, Kapellen und anderen Einrichtungen ausgestellt – von Ulm über Heilbronn bis Calw. In rund zwei Wochen endet die Aktion, jedenfalls fürs Erste. Ob es kommende Weihnachten eine Fortsetzung gibt, ist noch nicht entschieden.

 

Die Puppen aus dem Krippenmuseum haben über viele Jahre die Krippe im Renninger Ortsteil Malmsheim geschmückt. Jedes Jahr dachte sich Pfarrer Pitzal ein anderes Thema aus, die Kirche wurde passend dazu geschmückt, und die Figuren passend angeordnet. Die Krippe bildete den Mittelpunkt für Gottesdienste, Führungen und unterschiedliche Veranstaltungen. Spenden gingen an wohltätige Projekte in aller Welt. Seit Franz Pitzal im Ruhestand ist, gibt es die Renninger Krippe so nicht mehr. Daher kam dem Pfarrer die Idee, die Figuren aus dem Museum „auf Reisen“ zu schicken und in Kooperation mit Kirchen und anderen Einrichtungen in der Region einen großen Krippenweg anzulegen. In 20 Städten und Gemeinden befindet sich an einem ausgewählten Standort eine Renninger Krippenstation. Die Themen reichen von kirchlichen über musikalische bis hin zu anderen Länder und bekannten Persönlichkeiten.

Viele positive Rückmeldungen

Von mehreren Seiten hat der Pfarrer positive Reaktionen erhalten, erzählt er. Beispielsweise im Paulinenstift in Winnenden habe er die Auftaktveranstaltung miterlebt, „das war wirklich wunderschön“. Begeisterte Stimmen habe er außerdem aus Heilbronn-Böckingen gehört, wo die Orgel im Mittelpunkt der Renninger Krippenstation steht. „Döffingen war einer der Orte, wo ich die Rückmeldung bekam, dass man sich erst gar nicht vorstellen konnte, was wir da machen, und wo man hinterher richtig angetan war.“ In Döffingen lautet das Thema „Flüchtlinge“. Auch in Calw, Waiblingen und Ulm-Gögglingen kam die Aktion gut an.

In mancher Hinsicht sei die Premiere aber noch etwas holprig verlaufen, so Pitzal. „Ich hatte bei einigen das Gefühl, dass sie gar nicht genau wussten, was der Gedanke dahinter ist. Manche haben erst gemeint, dass wir die Reste der Renninger Krippe einfach irgendwo hinstellen wollen.“ Hinter der Aktion stecke aber viel mehr. „Ich wollte die Menschen damit zusammenbringen und mit den Themen auch zum Nachdenken anregen.“ So hätte man die Stationen auch zum Anlass für Veranstaltungen nehmen können, die sich mit dem Inhalt der individuellen Krippe auseinandersetzen. „Dass man den Menschen damit etwas vermitteln kann.“ Schließlich gehe es auch um ganz aktuelle Themen wie Flüchtlinge, Europa, Frieden oder um Menschen wie Dietrich Bonhoeffer und Sophie Scholl, die sich für das Wohl anderer eingesetzt haben.

Nächstes Projekt: Eine Ausstellung im Krippenmuseum

Seiner ersten Einschätzung nach sei dahingehend nicht so viel passiert, allerdings habe er bisher auch erst von wenigen Stellen Rückmeldungen erhalten. „Das sind so viele Stationen, dass ich gar nicht an allen ein zweites Mal gewesen bin“, erzählt der Pfarrer. „Vielleicht habe ich das mit meinem Anliegen am Anfang auch noch nicht gut genug vermittelt“, überlegt er.

Einer Fortsetzung im kommenden Winter sei er nicht abgeneigt. Aber da sei es noch zu früh, etwas zu sagen. „Ich habe noch so viele Ideen“, sagt Franz Pitzal. Das nächste Projekt sei sicherlich eine neue Sonderausstellung im Renninger Krippenmuseum.

Die Krippenstationen bleiben bis zum 2. Februar aufgebaut. Eine Liste sämtlicher Stationen, weitere Informationen sowie Grußworte – darunter vom Baden-Württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) – finden sich in der Broschüre zum Renninger Krippenweg. Sie ist online unter www.renninger-krippe.de abrufbar. Der Eintritt ist grundsätzlich frei, um Spenden für einen guten Zweck wird gebeten. Einige Standorte sind frei zugänglich, andere werden nur nach Anmeldung geöffnet. Die nötigen Kontaktdaten sind ebenfalls auf der Homepage der Renninger Krippe zu finden.