Im Gebersheimer Bauernhausmuseum eröffnet die Saison mit der Ausstellung „Faszination Pferd“ der Höfinger Fotografin Miriam Heidt.

Leonberg - Es ist immer mein heimlicher Wunsch gewesen, meine Fotografien auch mal in der Heimat zu zeigen“, freut sich die Höfinger Fotografin Miriam Heidt über die Einladung des Gebersheimer Museumsfördervereins. Miriam Heidt hat ihre Passion schon seit Längerem zum Beruf gemacht. Die Höfingerin erzählt, sie sei schon durch den Opa, der bei der Kavallerie gedient habe, mit dem Pferdevirus infiziert worden. Es folgte die klassische Reitmädchenkarriere auf einem Pferdehof in Warmbronn, die Ausbildung zur Pferdefachwirtin und mit 18 Jahren das eigene Pferd. Ihre mittlerweile 34-jährige Isländerstute genießt in einem Mönsheimer Selbstversorgerstall die Fürsorge von Miriam Heidt. „Ich fotografiere aber auch schon seit Kindesbeinen an und habe früh eine Spiegelreflexkamera in der Hand gehabt“, erzählt die Fotografin mit dem Faible für die edlen Vierbeiner.

 

Heidt hat einen scharfen Blick für schöne Motive und die Fähigkeit, den oftmals ganz kurzen Moment für den perfekten Augenblick auf dem Chip einzufangen. Die Autodidaktin hat sich hierfür auch auf Kursen bei der bekannten Pferdefotografin Gabriele Boiselle weiterentwickelt. Ihr herausragendes Merkmal ist die Nachbearbeitung, wobei sie die Natürlichkeit der Szene erhält und durch gezielte Reduzierung des Hintergrundes das Tier in den Fokus rückt. Ihre Bilder sehen nicht künstlich aus und sind dennoch Kunst. „Aus einem schlechten Foto bekommt man auch mit ausgefeilter Technik kein gutes Bild“, ist die Fotografin überzeugt.

Die besondere Beziehung zwischen Mensch und Tier

Heidt möchte in ihren Bildern die Beziehung zwischen dem Tier und seinen Bezugspersonen abbilden. Das gelingt ihr auch ohne Menschen auf den Fotos. „Wenn du einem Pferd in die Augen siehst, weißt du sofort, welche Qualität die Tier-Mensch-Beziehung hat“, weiß Heidt. Ihr zweites berufliches Standbein ist Unternehmensberaterin und geprüfter Pferdecoach. Hier setzt sie die faszinierende Fähigkeit von Pferden ein, die Menschen, die um sie herum sind zu spiegeln. Umgekehrt sind Menschen auch ohne tiefgreifende Pferdekenntnisse in der Lage, das Wohlbefinden des Tieres über ihre Ausstrahlung wahrzunehmen. Die Leute wüssten nicht, was sie an dem Porträt von Dancer anspreche, zeigt Heidt auf eines ihrer Fotokunstexponate in der Ausstellung. Mit wachem Auge und warmem Blick aber dennoch in höchster Konzentration nach hinten auf seine Reiterin gerichtet, blickt der edle Braune von der Alu-Dibond-Unterlage des Fotos. „Es war eine M-Dressur und Dancer war voll dabei. Die Reiterin war selbst völlig losgelassen, so dass es zu dieser perfekten Aufnahme kommen konnte“, löst Heidt die Frage auf. Und mit diesem Anspruch schafften es auch nur wenige Fotografien in die engere Auswahl. Der Fotokünstlerin gelingt es, vollendete Harmonie zwischen Mensch und Pferd zu zeigen – wie bei der Schwarz-Weiß-Fotografie, die Heidt auf dem Feldtag des Gebersheimer Bauernhausmuseums mit einem Kaltblut vor dem Pflug vor zwei Jahren gemacht hat. Auch dieses wird neben vielen anderen Bildern in ihrer Ausstellung zu sehen sein.

Das Programm

Die Fotoausstellung „Faszination Pferd“ beginnt mit einer Vernissage am 1. Mai nach dem Maibaumaufstellen und einem Weißwurstfrühstück um 12 Uhr. Sie dauert bis 1. Juli. Ab 8. Juli bis 21. Oktober setzt sich die Kultur in der Museumsscheuer mit einer Ausstellung des Mönsheimer Malers und Linolkünstlers Manfred Alex-Lambrinos fort. Er ist ein meister mit dem Linolmesser und verleiht seinen Bildern beinahe fotografische Qualität.