Sie sind aus Holz, Plüsch oder Papier und manch einer bringt zu Ostern die Eier: Der Kultur-Förderkreis Leinfelden stellt von Freitag, 17. März, an Langohren aller Art im historischen Leinfelder Haus aus.

Leinfelden - Das Ei gehört zu Ostern, wie die Butter auf das Brot. Ingrid Knupfer aber wollte zum Auferstehungsfest nicht schon wieder Eier im Leinfelder Haus zeigen. „Ich wollte mal was anderes machen“, sagt die Veranstaltungsorganisatorin des Kultur-Förderkreises Leinfelden. Zunächst aber fehlte ihr die zündende Idee. Ein anderer Ausstellungsmacher hat dem Verein dann geraten: „Macht doch eine Hasenausstellung. Das machen wir auch.“

 

Gesagt, getan. Nun tummeln sich mehr als 600 Langohren aus 28 Haushalten in den Vitrinen des Leinfelder Hauses. Freilich keine lebenden Tiere, wie Knupfer betont. Die Tiere sind aus Holz, Plastik, oder aus Plüsch. Manche tragen einen Knopf im Ohr, andere sind aus wertvollem Porzellan hergestellt, wieder andere stammen aus einem schlichten Fotokalender.

Figuren, Bücher und auch Kitsch

Die Sonderschau, die diesen Freitag eröffnet wird, trägt den Titel „Mein Name ist Hase“ – angelehnt an eine Ausstellung, die 2001 im Stuttgarter Naturkundemuseum gezeigt wurde. Die Ausstellung thematisiert auch den Osterhasen – aber nur am Rande. Bis heute sei nicht geklärt, warum bei uns eigentlich der Hase die Eier zu Ostern bringt, schreibt der Kultur-Förderkreis in dem Flyer zur Ausstellung. Das Tier mit den langen Löffelohren aber spiele in nahezu allen Kulturen der Erde eine besondere Rolle – sei es als Glücksbringer, als Symbol der Fruchtbarkeit, des Luxus oder der Angst. Im alten Ägypten wurde die Göttin Unut verehrt. Sie zeigte sich hauptsächlich in ihrer Gestalt einer Häsin.

Aber zurück zur Schau: Der Verein präsentiert Figuren aus dem Erzgebirge genauso wie allerlei Gebasteltes. Zu Bilderbuchklassikern wie der „Häschenschule“ und anderen Hasenbüchern gesellt sich auch Kitsch wie ein mit Strass besetzter Schlüsselhänger. Kurios: Eine Krawattennadel mit Hasenkopf oder eine Figur aus einer Kokosnuss geformt. „Es gibt nichts, was es nicht gibt“, sagt Ingrid Knupfer dazu.

Von einer Welle an privaten Leihgaben überrollt

Die Ausstellungsmacherin war zunächst skeptisch, ob sie genügend Exemplare zusammentragen kann. Sie verfasste einen Aufruf in der Presse, der auch in unserer Zeitung veröffentlicht wurde. Das Ergebnis war überwältigend: „Ich wurde von einer Welle an privaten Leihgaben überrollt“, sagt sie. Ingrid Knupfer war wochenlang immer wieder in der näheren Umgebung und auch im weiteren Umfeld von Leinfelden-Echterdingen unterwegs, um die Ausstellungsstücke einzusammeln.

Immer noch melden sich Leute bei ihr, die dem Verein weitere Exemplare anbieten wollen. „Jetzt aber sind die Vitrinen voll“, sagt Knupfer. Und übervoll sollen die Ausstellungsflächen nicht belegt werden. Denn bereits jetzt muss man genau hinschauen und auch Zeit mitbringen, um alle – teils sehr liebevollen – Details wahrzunehmen.

So strampelt beispielsweise eine Hasenfamilie auf einem Fahrrad. Meister Lampe ziert Fahrradklingeln, Kissenhüllen, Tassen oder Teller. Verschiedene Zuckerhasenformen sind zu sehen. Auch die aus der Werbung bekannten lila oder goldenen Schokohasen fehlen nicht. Selbst ein Shampoo der Firma Playboy ist ausgestellt.

Auch interessant: Ina Tautenhahn, eine Künstlerin aus Stetten, hat Hasen aus Bilderbüchern eins zu eins auf Eier gemalt und zeigt diese nun im Leinfelder Haus. Ihr Mann Joachim hat einen Hasenstall für einige der ausgestellten Plüschtiere gebaut. Das Ehepaar hat dem Verein bei der Ausstellungsvorbereitung unter die Arme gegriffen.

Öffnungszeiten der Ausstellung

Die Sonderausstellung „Mein Name ist Hase“ wird am Freitag, 17. März, um 19 Uhr im historischen Leinfelder Haus an der Lengenfeldstraße 24 eröffnet. Zur Vernissage wird auch Kulturbürgermeister Carl-Gustav Kalbfell erwartet.

Die Schau ist bis einschließlich Ostersonntag jeden Sonntag, zwischen 14 Uhr und 18 Uhr, zu sehen. Zudem können die Hasen am Samstag, 1. April und Ostermontag, 17. April, ebenfalls von 14 Uhr an, bestaunt werden. Am Sonntag, 19. März, wird mit Kindern von 14 Uhr an gebastelt. Der Eintritt ist frei. Der Verein verkauft an allen Ausstellungstagen Kuchen, Kaffee, Tee und andere Getränke.